Als Ostschweiz wird der Nord- und Südosten der Schweiz bezeichnet. Die Region liegt eingebettet zwischen Bodensee und den Voralpen und umfasst insgesamt sieben Kantone, die von der östlichen Grenze der Schweiz bis zur Region um Zürich, etwa bis Winterthur, reichen: Dazu zählen zum Beispiel das Appenzeller Land, Schaffhausen, der Kanton Zürich mit dem südöstlich gelegenen Zürichsee und Bad Ragaz im Kanton St. Gallen.
In der Region gibt es zahlreiche Wanderrouten, die sich etappenweise erwandern lassen und in drei Schwierigkeitsstufen unterteilt sind: Der geübtere Wanderer nimmt den dreitägigen Appenzeller Weg, der ein Stück des Jakobswegs bildet. Für den Profi-Wanderer bietet sich z. B. der Sardona-Welterbe-Weg an, der ? wie der Name schon verrät ? durch die Tektonikarena Sardona führt, die zum UNESCO-Welterbe gehört.
Das Appenzeller Land, gelegen zwischen Alpstein und Bodensee, besticht mit seiner gelebten Tradition und kulinarischen Möglichkeiten - gibt es in der Region doch über 600 Gastronomiebetriebe. Bei den Veranstaltungen wie zum Beispiel beim Sennenfest, beim Holzerbrauchtum Bloch oder bei den Viehschauen, wird Brauchtum noch gelebt. In der Appenzeller Schaukäserei können Besucher beobachten, wie der Käser die einheimische Milch zu Käsespezialitäten verarbeitet. Im Naturerlebnispark Schwägalp Säntis erfährt man bei einer Themenwanderung viel Wissenswertes über die Tier- und Pflanzenwelt, aber auch über die Geologie des Alpsteins.
Der Teil der Ostschweiz zwischen Walensee und Bad Ragaz wird auch Heidiland genannt. Der Name bezieht sich auf das mit Heidi verbundene Bild von unberührter Natur und soll des Touristen Lust auf die idyllische Bergwelt wecken. Obwohl diese Benennung umstritten ist, weckt sie wohl kaum falsche Vorstellungen, denn landschaftlich reizvoll ist es in der Region.
Beliebte Ausflugsziele sind das Wanderparadies Pizol und der Bikerberg Flumserberg, auf dem zahlreiche Wanderrouten und Biketrails an der Bergstation der Seilbahnen warten. Im Heidiland liegt der Piz Sardona, der zusammen mit dem umliegenden Gebirgsmassiv zum UNESCO-Welterbe gehört. Zu Füßen der imposanten Churfirsten liegt der Walensee, der zu den saubersten See der Schweiz zählt: Wandert man von Weesen nach Quinten am Nordufer des Sees, kommt man an den bekannten Seerenbachfällen vorbei, die zu den höchsten Schweizer Wasserfällen gehören.
Den größten Wasserfall Europas - den Rheinfall - findet man im mittelalterlichen Schaffhausen, der nördlichsten Stadt der Schweiz, die idyllisch von Blauburgunder Rebbergen umgeben ist. So führt der einfache Blauburgunderland-Panoramaweg durch das riesige Weinanbaugebiet.
Eingebettet zwischen Bodensee und Schweizer Voralpen liegt der von Flüssen durchzogene Kanton Thurgau. Aktivurlauber finden hier rund 900 Kilometer beschilderte Rad- und 1000 Kilometer Wanderwege aller Schwierigkeitsgrade, die häufig an Gewässern, wie dem Zürichsee oder der Thur, aber auch an Streuobstwiesen, historischen Städten und Schlössern wie dem Wasserschloss Hagenwil vorbeiführen.
Die Ferienregion Elm, im südlichen Glarnerland gelegen, beherbergt national bedeutende Naturdenkmäler - wie das Martinsloch und die Bergkettenspitzen Tschingelhörner. Durch das Felsenfenster Martinsloch, das unter dem Grossen Tschingelhorn liegt, scheint die Sonne zweimal im Jahr, im März und Oktober, genau auf den Kirchturm von Elm. Das älteste Wildschutzreservat Europas erstreckt sich oberhalb von Elm an den Hängen der Freiberge.
Braunwald liegt im südlichen Teil des Glarnerlands auf einer Sonnenterrasse in 1.300 Metern Höhe. Der autofreie Ort, den man von Linthal aus in wenigen Minuten mit der Standseilbahn erreicht, hat zahlreiche Wander- und Klettermöglichkeiten zu bieten. So können 40 verschiedene Routen am Fuß der Eggstock-Südwände im Klettergarten begangen werden. Mit der Gumenbahn gelangt man bequem zu den Eggstöcken oberhalb von Gumen.
Das Hochtal Toggenburg, gelegen zwischen dem Säntis und den sieben Churfirsten, zählt mit rund 300 Kilometern Wegen zu den schönsten Wanderregionen der Schweiz. Dabei sind der Toggenburger Höhenweg, der Sagenweg und der Chäserrugg besonders beliebt. Außerdem finden Eisenbahnfans hier mit einer Fläche von 500 m² und 1.000 Metern Schienen die größte Hobby-Eisenbahnanlage Europas.
Der Kanton St. Gallen-Bodensee grenzt im Norden an den Bodensee sowie im Osten an das Fürstentum Liechtenstein. Der bekannteste Berg der Region ist der Säntis mit 2.502 Metern. Die Stadt St. Gallen gilt als kulturelles Zentrum der Ostschweiz und ist mit dem zum Weltkulturerbe erhobenen historischen Stiftsbezirk ein beliebtes Städtereiseziel. Kulturinteressierte finden hier neben der Stiftsbibliothek mit dem Barocksaal oder der barocken Kathedrale zahlreiche Theater und Museen. Aber auch das berühmte Open Air St. Gallen oder die St. Galler Festspiele, die alljährlich stattfinden, laden zu einem Besuch ein.
Die Umgebung St. Gallens und das Rheintal sind ein beliebtes Radfahr- und Wandergebiet. Von Rorschach bis Altenrhein lockt der Bodensee mit Möglichkeiten zum Wassersport und seinen Freibädern. Zu empfehlen ist die ?Panoramawanderung St. Gallen?, die unzählige Ausblicke auf die Stadt bietet. Die Tour führt an der Weiherlandschaft Drei Weieren, mit den Jugendstil-Badeanstalten unterhalb des Freudenbergs, entlang und lädt dabei zu einem kühlen Bad ein.
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Ostschweiz, Schweiz
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