Das erste Frühlingswochenende liegt bereits hinter uns und auch wenn aktuell kalte Temperaturen herrschen und es sogar nochmal bis auf 1000 Meter Höhe herunter geschneit hat, startet in den kommenden Woche für viele die Wandersaison. „Oft ist es im Tal schon sehr warm und sonnig, doch am Berg können Temperaturen deutlich tiefer sein und es kann auch lokal noch sehr viel Schnee liegen“, erklärt DAV-Experte Benedikt Trübenbacher.
Besonders schön sei das Frühjahrswandern in Tälern und geringen Höhen bis etwa 1500 Meter, wenn die Blumen und Kräuter auf den Wiesen und Almen mit voller Kraft aufblühen. Damit der Start in die Saison gut gelingt, gibt der Deutsche Alpenverein Tipps zur Vorbereitung und Tourenplanung und erläutert Gefahren und richtiges Verhalten unterwegs.
Wer jetzt wandern geht, sollte sich auf wechselhafte Bedingungen einstellen. Je nach Region und Höhenlage kann es vor allem nordseitig, im Wald und in Schattlagen noch Schnee und Eis auf den Wegen geben, durch das Schmelzwasser können sie zudem feucht und matschig sein. Deshalb ist es wichtig, geeignete Wanderschuhe zu tragen (siehe Video unten) und sich bei rutschigen Wegverhältnissen vor allem im absturzgefährlichen, ausgesetzten Gelände nicht zu überfordern.
"In den Bergen ist der Frühling noch nicht so weit wie im Flachland", erklärt Stefan Winter, "Obwohl im Tal die Temperaturen in der Sonne bereits 15 bis 20 Grad erreichen können, kann es am Berg noch kalt sein." Auch auf der Tour selbst können hohe Temperaturunterschiede auftreten, zum Beispiel, wenn man im Abstieg von einem sonnigen Südhang in einen schattigen Wald eintaucht. "Aus diesem Grund ist es wichtig, nur mit warmer Zusatzkleidung in die Berge zu gehen", erklärt Winter. Das bedeutet: Handschuhe, Mütze, Regenjacke, ein Shirt zum Wechseln und zusätzlich eine wärmende Jacke mitnehmen.
Der Schutz von Haut und Augen vor Strahlung ist sehr wichtig beim Wandern, da die Sonnenstrahlen in höheren Lagen viel intensiver sein können. "Wander-Fans sollten bereits im Frühjahr auf den Sonnenschutz achten", erklärt Stefan Winter. Zum Sonnenschutz gehören: Eine Sonnenbrille mit UV-Schutz und eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF). Es wird empfohlen, mindestens LSF 30 zu verwenden und alle paar Stunden nachzucremen, besonders, wenn man schwitzt. Hut oder Kappe schützen zusätzlich vor Sonne.
Beim Wandern im Frühjahr ist es besonders wichtig, die Verhältnisse in den Bergen zu überprüfen – immerhin kann es auch im April oder gar im Mai noch schneien oder Schnee auf den Wegen liegen. Zudem kommt es in höheren Lagen immer wieder zu Nassschneelawinen. Der DAV-Bergbericht ist eine wertvolle Informationsquelle. Er erscheint jeden Donnerstag und gibt Auskünfte über Schneelage, Lawinengefahr und andere Aspekte, die für eine sichere Wanderung wichtig sind. Auch das DAV-Bergwetter ist ein nützliches Instrument, um sich über die Wetterlage in den Bergen zu informieren. Gerade im Frühjahr kann es schnell zu Wetterumschwüngen und dem typischen Aprilwetter kommen, das eine Wanderung gefährlich machen kann. Webcams bilden eine weitere Möglichkeit: Mit ihrem aktuellen Blick auf die Gipfel helfen sie, die Schneelage vor Ort einzuschätzen. Wer eine Alpenvereinshütte als Ziel ansteuert, kann sich per Telefon beim Hüttenwirt über die aktuellen Verhältnisse informieren.
Mit dem Beginn der Wandersaison starten auch die Alpenvereinshütten wieder in den Betrieb. Berg-Fans können sich auf eine gemütliche Einkehr und eine erholsame Übernachtung freuen. Allerdings gilt es bei der Planung von Wanderungen zu beachten, dass sich die Öffnungszeiten der Hütten aufgrund der Wetterlage spontan ändern können. Eine Liste mit den regulären Öffnungszeiten findet ihr. Es empfiehlt sich, vor der geplanten Tour bei der Hütte nachzufragen, ob diese auch tatsächlich geöffnet hat.
Allgäuer Alpen
Lechtaler Alpen
Lechquellengebirge
Ammergauer Alpen
Wetterstein und Mieminger
Karwendel
Glockner Gruppe
Bayerische Voralpen
Rofangebirge
Kaisergebirge
Chiemgauer Alpen
Berchtesgadener Alpen
Loferer und Leoganger Steinberge
Zillertaler Alpen
Verwallgruppe
Kitzbüheler Alpen
Venediger Gruppe
Stubaier Alpen - Amberger Hütte (ab Mitte Juni)
Samnaun-Gruppe - Ascher Hütte (ab 15. Juni)
Ötztaler Alpen
Tuxer Alpen
Rieserferner Gruppe
Goldberg Gruppe
Schober-Gruppe
Ankogel-Gruppe
Silvretta
Gailtaler Alpen
Rätikon
Nockberge
Granatspitz-Gruppe
Quelle: DAV
Der OEAV betreibt insgesamt 225 Alpenvereinshütten. Ein PDF-Dokument zum Download mit allen Hüttenöffnungsterminen 2024 findet ihr hier.