Die einen schwören auf Gore-Tex oder andere Funktionsmaterialien, die anderen sehen im Echtlederschuh das Nonplusultra, wenn es um den perfekten Wanderschuh geht. Doch welche Vor- und Nachteile bieten die verschiedenen Materialen von Wanderschuhen eigentlich? Alpen-Guide.de klärt auf!
Gore hat in den letzten Jahrzehnten Erstaunliches geleistet und immer wieder mit beeindruckenden Materialinnovationen die Messlatte für andere Hersteller höher gelegt. Funktionalität mit dem Motto „GUARANTEED TO KEEP YOU DRY™“, das ist es, wofür Gore-Tex steht. Trockene Füße, egal was passiert, dazu je nach Technologie, Modell, Hersteller und äußeren Bedingungen auch eine sehr gute Atmungsaktivität. Diese sorgt für ein angenehmes Fußklima, Schweißreduktion und insgesamt ein gutes Gefühl für den Wanderer und Trekker. Allerdings, da sind sich Materialexperten weltweit einig, kommt die Gore-Tex-Membran in Bezug auf die Atmungsaktivität irgendwann an ihre Grenzen. Vor allem, wenn es draußen warm ist, kann die mikroporöse Membran die Luftfeuchtigkeit vom Inneren des Schuhs nicht mehr so gut nach Außen transportieren.
Wanderschuhe mit Gore-Tex-Membran bieten einen hervorragenden Wetterschutz, passen sich aber nicht so gut an den Fuß des Trägers an. Das ist auch der Hauptvorteil von Lederstiefeln: Sie sind über die Jahre hinweg meist bequemer zu tragen, haben eine guten Feuchtigkeitstransport nach Außen und ein angenehmes Fußklima. Das hat besonders für Wanderer, die viel an den Füßen schwitzen, einen hohen Stellenwert. Allerdings trocknen Volllederschuhe langsamer als Gore-Tex-Schuhe, sind nicht ganz so wetterfest und bedürfen häufige Pflege, damit das Leder nicht austrocknet, rissig und porös wird.
Bilanzierend gibt es gute Gründe dafür, dass man heute zum Großteil Wanderschuhe mit synthetischen Materialien (oder nur teilweise aus Leder) sowie mit eingewebten Membranen in den Sportläden findet. Die Vorteile überwiegen für viele Käufer die Nachteile, zudem sind Gore-Tex-Schuhe in den meisten Gefilden und bei den meisten Touren einsetzbar. Vor allem, wenn es draußen besonders kalt oder nass ist, spielen Gore-Tex-Wanderschuhe ihre Stärken aus und verhindern, dass Feuchtigkeit in den Schuh gelangt. Und somit reduzieren sie unter diesen Bedingungen auch die Blasenbildung an den Füßen, denn nasse Haut ist weicher und schneller „durchgescheuert“.
Bei Tagestouren in trockenen Regionen und bei moderaten bis warmen Temperaturen bietet der eingetragene Volllederschuh hingegen den bestmöglichen Komfort. Hier kann die Atmungsaktivität der Membran-Schuhe schnell an ihre Grenzen kommen, schweißfeuchte Füße können die Folge sein. Hauptnachteile der Ledertreter sind das langsame Trocknen, dass das Leder sich ohne gute Imprägnierung schnell mit Wasser vollsaugt und die relativ lange Einlaufzeit, die ein Volllederwanderschuh benötigt, bis er seine Vorteile ausspielen kann.