Beeindruckende Natur rund um den höchsten Berg Deutschlands: Die Zugspitz Region mit den Ammergauer Alpen, dem Blauen Land, der Alpenwelt Karwendel und dem Zugspitzland bietet eine einzigartige Naturlandschaft. Ob zu Wasser mit den klaren Bergseen, den beeindruckenden Klammen und den sanften Flussauen, ob die Bergwelt mit Zugspitze und anderen Gipfeln oder die Wiesen- und Moorlandschaften, die europaweit einzigartig sind – die Natur der Region lädt zum Entdecken ein. Wir geben einen Überblick über die schönsten Plätze in der Natur, welche Höhepunkte man nicht verpassen sollte und wie man die Natur am besten entdecken kann.
Vom Gipfel der 2.962 m hohen Zugspitze sieht man mehr als 400 Berggipfel in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien. Hinauf geht es entweder zu Fuß oder bequem mit der Eibsee-Seilbahn, der Zahnradbahn und der Gletscher-Seilbahn.
In der Bergwelt der Alpenwelt Karwendel stehen gleich 700 km Wanderwege zur Wahl: Zum größten zusammenhängenden Naturschutzgebiet der Ostalpen gehören neben dem Karwendelgebirge auch die Soierngruppe, der Wetterstein und das Estergebirge. Die Gipfel gruppieren sich rund um das Isartal, Sesselbahn und Gondel erleichtern den Aufstieg. Direkt an der Bergstation der Karwendelbahn in 2.244 m Höhe liegt das höchste Naturinformationszentrum Deutschlands: Das Gebäude in Form eines überdimensionalen Fernrohrs gibt Einblicke in die Natur der Berge. Einen spektakulären Ausblick kann man im Wandergebiet Garmisch Classic rund um Garmisch-Partenkirchen erleben: 25 m lang ragt die Aussichtsplattform des AlpspiX über den Abgrund und ermöglicht den direkten Blick in die Tiefe. Hinauf geht es mit der Hochalmbahn, der Kreuzeckbahn oder in einer rund einstündigen Wanderung.
Gemütlicher ist es dagegen am Heimgarten im Blauen Land: An dem Münchner Hausberg gibt es einfache Rundwege und schöne Natur. Entspannung findet sich auch am Zeitberg in den Ammergauer Alpen: Fünf Ruhezonen informieren über verschiedene Zeiten im Leben wie "Ur-Zeit", "Brut-Zeit" und "Weide-Zeit" und bieten überall Angebote zum Entspannen und Innehalten.
Zahlreiche Seen, Klamme, Bäche und Flüsse laden vor allem an heißen Sommertagen zum Entdecken und Abkühlen ein. Einer der schönsten und saubersten Seen Oberbayerns ist der Eibsee bei Grainau: In rund 1.000 Meter Höhe unterhalb der Zugspitze gelegen, fügt sich der See idyllisch in die Berglandschaft ein. Genießen kann man dieses Highlight entweder bei der zweistündigen Umrundung des Sees auf einem Wanderweg oder mit einem Ausflug per Ruderboot. Wer lieber mit einem größeren Schiff unterwegs ist, der besucht den Staffelsee bei Murnau und wagt eine Schifffahrt mit der MS Seehausen über den See.
Geheimnisvoller geht es in den Schluchten und Klammen der Region zu: Bis zu 45 Meter ragen die Felswände in die Höhe, während unten die Gebirgsbäche ins Tal fließen. Diese beeindruckenden Naturschauspiele kann man in der Höllentalklamm bei Grainau, in der Partnachklamm bei Garmisch-Partenkirchen, in der Schleifmühlenklamm und in der Leutascher Geisterklamm (Mittenwald) erleben.
Actionreich geht es auch auf der Loisach zu: Die "kleine Schwester" der Isar ist ein Eldorado für Wildwassersport. Paddler, Rafting- und Kajakfahrer stürzen sich hier in die wilden Fluten. Für Abkühlung sorgen auch die zahlreichen Schwimmbäder der Region: Beispielsweise kann man im Warmfreibad in Farchant, im Zugspitzbad Grainau und im Erlebnisschwimmbad WellenBerg (Oberammergau) planschen und baden. Und wer lieber etwas über die Geschichte und Kraft des Wassers erfahren möchte, der wandert entlang des geologischen Themenwegs: Der "Kieselstein-Lehrpfad" bei Krün führt entlang der Isar. An dieser Stelle erstreckte sich vor Urzeiten der Inntal-Gletscher und führte große Gesteinsmengen mit sich. Zeugen dieser Zeit findet man noch heute und auf Infotafeln erfahren die Besucher alles über Gletscher, die Entstehung der Alpen und die Eiszeiten.
Europaweit einzigartige, schützenswerte Landschaften finden sich in den Tallagen der Zugspitz Region. Eines der größten zusammenhängenden Moorgebiete in Mitteleuropa ist das Murnauer Moos im Blauen Land. Das Gebiet erstreckt sich über 32 km² von Murnau bis nach Eschenlohe und Grafenaschau. Viele vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten wachsen und leben hier, unter anderem kann man über 1.000 Blüten- und Farnpflanzen finden. Beim Spaziergang über den 12 km langen Rundweg durch das Moos passiert man auch schöne Orchideen- und Streuwiesen.
Mehr als 200 Pflanzenarten wie Enzian und Krokusse wachsen auf den Buckelwiesen in Mittenwald: Das Naturschutzgebiet besteht aus kleinen Seen, Auen des Isarflusses und Wiesen, die früher in den Alpen weit verbreitet waren. Heute sind die schützenswerten Buckelwiesen das größte und eines der seltenen Gebiete dieser Art. Zum Schutz der Natur wird hier kein Dünger verwendet, noch mit der Sense gemäht und auf den Wiesen weiden nur Schafe und Ziegen.
Im Oberen Ammertal finden sich die Wiesenmahd-Wiesen: Dieser über 1.000 m² große Bereich aus Streu- und Bergwiesen wird nicht gedüngt und nur ein Mal pro Jahr gemäht. Diese so genannte "Mahd" findet meist ab Mitte Juli und oft noch in Handarbeit statt. Aus dem abgemähten Bergwiesenheu wird übrigens in der Destille des Kloster Ettals der Ammergauer Heulikör hergestellt. Neben Gras wachsen hier aber auch viele bedrohte Pflanzen wie Fingerkraut, Katzenpfötchen und Prachtnelke.
Über 1.200 km Wanderwege führen durch die Zugspitz Region, dabei erreicht das Angebot die gesamte Bandbreite von leichten Themenwanderungen bis zu anspruchsvollen alpinen Touren. Herausfordernd ist beispielsweise die Wanderung zum Königshaus am Schachen auf 1.866 Metern im Wettersteingebirge, die Berghütte des Märchenkönigs Ludwig II. Die reizvolle, einzigartige Natur der Region erlebt man bei Spaziergängen durch das Murnauer Moos oder bei Touren durch die Buckelwiesen in der Alpenwelt Karwendel, vorbei an Bayerns erstem Kieselsteinlehrpfad, dem Schmalensee und der Goas-Alm, wo zahlreiche Ziegen grasen.
Besondere Highlights der Region sind auch die Kräuterwanderungen in Grainau oder der Meditationsweg in den Ammergauer Alpen: Über 85 km und 15 Stationen führt der Weg von der Wieskirche bei Steingaden bis zum Schloss Linderhof und lädt immer wieder zum Innehalten und zur Einkehr nach Innen ein.
1.070 km Radwege und 930 km Mountainbike-Routen: Das ist die Zugspitz Region. Angesichts dieser großen Streckenmenge ist es nicht verwunderlich, dass es für jeden Anspruch genug Auswahl gibt. Genussradfahrer erfreuen sich an den sanften Wegen flussabwärts der Isar oder entlang des Ufers am Staffelsee, die nicht nur auch für Familien mit Kindern geeignet sind, sondern zudem zahlreiche Möglichkeiten für Pausen und Einkehr bieten. Anspruchsvoller sind der 23 km lange Rundweg von Grainau bis zum Eibsee, der idyllisch unterhalb der Zugspitze liegt, und die 34 km lange Tour auf die Wettersteinalm in 1.450 Metern Höhe.
Eine wahre Herausforderung für Mountainbiker ist die Karwendelumfahrung rund um Mittenwald, wer die Strecke mit steilen Anstiegen, Trails und Schotterabfahrten hinter sich gebracht hat, hat 69 Kilometer und 1.830 Höhenmeter bewältigt. Als schwerste Mountainbike-Route der Zugspitz Region gilt die 82 km lange Umrundung der Zugspitze und zehn weiterer Berge. Wer Bewegung und Kultur verbinden will, der begibt sich auf die Spuren der Expressionisten der Gruppe "Blauer Reiter" und erfährt auf der Radeltour historische Orte und Naturplätze, die als Inspiration für die Künstler dienten.