Bei einem massiven Felssturz in der Silvretta sind am Sonntag oberhalb von Galtür am Fluchthorn große Gesteinsmengen abgebrochen und gen Tal gedonnert. Der Galtürer Bergretter Patrick Schöpf hat den Felssturz von der Jamtalhütte (2.165 m) aus gefilmt.
Der Felssturz am Fluchthorn ereignete sich am Sonntag, 11. Juni. Am Montag fand ein Erkundungsflug statt: Nach den ersten Erkenntnissen der Landesgeologie handelt es sich um jedenfalls mehr als 100.000 Kubikmeter Material, das am Sonntag um 15.05 Uhr abgebrochen ist.
Zuvor war der Südgipfel des Fluchthorns 3399 Meter hoch. Nach dem Felssturz dürfte nun der Mittelgipfel mit 3397 Metern der höchste Gipfel des Fluchthorns sein.
Beim Gesteinsabbruch wurde nach ersten Ermittlungen niemand verletzt. Die Felsmassen bildeten eine zwei Kilometer lange Mure und stürzten zum Teil in einen Schmelzwasserteich, der dadurch überlief. Der betroffene Steig ist ab der Jamtalhütte großräumig gesperrt worden.
Grund für den Felssturz dürfte der schmelzende Permafrost sein, der für die Stabilität von Felsen und Schuttmassen im Hochgebirge verantwortlich ist. Durch den Klimawandel hervorgerufene wärmere Temperaturen sorgen für ein Auftauen von Permafrostflächen, so dass es in den vergangenen Jahren vermehrt zur großen Abgängen von Gestein kam in den Hochalpen kam. Nach Einschätzungen zahlreicher wissenschaftlicher Studien gehören die Permafrostveränderungen im Zuge des Klimawandels in den Hochgebirgen aktuell zu den wichtigsten Einflussfaktoren für alpine Naturgefahren.
Die Messergebnisse des Landes Tirols hat folgendes ergeben: