Im Alpenraum haben am Wochenende schwere Unwetter gewütet. Mehrere Menschen verloren in der Schweiz und in Frankreich ihr Leben. Straßen wurden zerstört, Murenabgänge führten zu Zerstörungen und Sachschäden.
In Österreich hielt die extreme Wetterlage am Samstag und Sonntag zahlreiche Einsatzhelfer auf Trab. Im Bezirk Waidhofen an der Thaya gingen am Sonntag riesige Hagelkörner zu Boden, das Gebiet wurde zum Katastrophengebiet erklärt. Bis zu sieben Zentimeter große Hagelkörner zogen am Sonntag gegen 15 Uhr Dächer, Fahrzeuge und Fassaden im nördlichen Waldviertel schwer in Mitleidenschaft, so berichtet der Standard.
Besonders betroffen war auch das Tiroler Unterland, wo Starkregen zu Stromausfällen in den Gemeinden Kramsach, Radfeld, Brixlegg, Reith im Alpbachtal, Alpbach und Rattenberg führte.
Bei Eben am Achensee ging bei einem Gasthaus eine Mure ab. Die Straße wurde auf einer Länge von rund 35 Meter und einer Höhe von vier Metern getroffen. Auch in Wildschönau wurden mehrere Muren gemeldet.
Die schweren Unwetter, die in der Nacht zum Sonntag auch Deutschland erreichten, sorgten auch in der Schweiz für schwere Schäden. Im Maggiatal im Kanton Tessin wurden nach einem Erdrutsch drei Tote gefunden. Hier hatte es zum Teil bis zu 200 Liter Regen pro Quadratmeter gegeben.
Einen weiteren Toten gab es im Kanton Wallis. Die Schweiz wurde seit Samstagnachmittag von starken Gewittern heimgesucht. In vielen Ortschaften kam es zu übertretenden Flüssen und Hochwasser, vor allem das Wallis und das Tessin waren betroffen. In einigen Orten wurden flussnahe Häuser evakuiert. Durch das Hochwasser sind zahlreiche Straßen blockiert, außerdem ist eine Brücke im Maggiatal fortgerissen worden. Die Tessiner Behörden warnen aktuell vor weiteren Überschwemmungen im Maggiatal, im Val Onsernone und im Val Lavizzara!
Das zweite Unwetterwochenende in Folge hat die Schweiz schwer getroffen. Erst vor wenigen Tagen ist eine wichtige Nord-Süd-Achse durch die Schweiz unpassierbar geworden. Geröll- und Wassermassen haben einen Abschnitt der Autobahn A13 südlich des San-Bernardino-Tunnels in der Schweiz zerstört. Autofahrer auf dem Weg nach Italien sollten diesen Bereich weiträumig umfahren. Die Straße soll so schnell wie möglich repariert werden, ein Wiedereröffnungstermin steht aber noch nicht fest.
Der Entscheid war hart, aber leider unumgänglich: Der beliebte Gornergrat Zermatt Marathon 2024 findet nicht statt. Noch am Freitagnachmittag, 24 Stunden nach dem Entscheid, den 22. Gornergrat-Zermatt Marathon durchzuführen, erhielten die Veranstalter erneut heftige Gewitterwarnungen von Meteo Schweiz. Diese bewahrheiteten sich leider ab Samstagnachmittag. Ein schweres Unwetter mit verheerenden Folgen für die Region Zermatt, im Matter- und Saas-Tal, sowie den ganzen Kanton Wallis folgte.
Die Zugstrecke Visp–Täsch ist bereits seit letzter Woche unterbrochen, es gibt einen Bus-Ersatzverkehr. Auch der Betrieb der Gornergratbahn ist bis mindestens Mitte der Woche ausgesetzt.