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Alpbachtal Seenland Tourismus
Zentrum 1
6233Kramsach
Österreich
Tel.: +43533721200
info@alpbachtal.at
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Einmal im Leben einen Sonnenaufgang am Berg erleben steht schon länger auf unserer Bucket-Liste. Bei unserem Besuch im Alpbachtal Seenland ist es nun soweit.
Ein normaler Montagmorgen im Büro ist angebrochen und wir sind schwer mit Planen beschäftigt. In der kommenden Woche geht es nach Tirol. Genauer gesagt, ins schöne Alpbachtal Seenland. Wir sind schon sehr gespannt, was wir uns alles anschauen dürfen. Und dann flattert die lang ersehnte Mail von Birgit Angermaier (Tourismusverband Alpbachtal Seenland) in unser Postfach. Und was sehen wir voller Entzücken? Richtig, wir dürfen zur Sonnenaufgangswanderung auf das Wiedersbergerhorn.
Aufgeregt und in freudiger Erwartung schauen wir uns an, was wir dafür alles brauchen: Eine Stirnlampe, festes Schuhwerk, viel Lust und gute Laune reichen aus.
Die Woche vergeht schnell und schon sind wir auf dem Weg nach Österreich. Das Wetter lässt nicht zu wünschen übrig und die Stimmung könnte nicht besser sein. Als wir in Alpbach ankommen, sind wir sehr beeindruckt von dem kleinen Dorf. Es ist viel noch schöner, idyllischer und gemütlicher, als wir uns im Vorhinein ausgemalt hatten. Wir treffen uns mit Birgit, die uns alles zeigt. Sie erklärt uns auch, dass man hier besonders gut Sonnenaufgangstouren machen kann.
Birgit erklärt uns, dass man schon sehr früh in der Nacht aufstehen und recht weit wandern muss, um einen Sonnenaufgang am Berg erleben zu können. Außerdem haben diese Wanderungen oftmals einen höheren Schwierigkeitsgrad und sind deswegen für “Wander-Anfänger” nicht immer geeignet. Nicht so im Alpbachtal - hier gibt es gleich zwei Berge, die sich dafür eignen: der Hausberg Gratlspitz und das Wiedersbergerhorn. Bei beiden erreicht man relativ schnell und einfach die Gipfel. Wir werden uns zum Gipfelkreuz am Wiedersbergerhorn durchschlagen.
Am Nachmittag verabschieden wir uns von Birgit, die uns wirklich viele interessante Informationen zur Region gegeben hat. Wir wollen heute zeitig zu Bett gehen, denn morgen früh um 3:45 Uhr wollen wir zum Gipfel aufbrechen. Da wir aber noch so aufgeregt und nicht wirklich in “Schlaflaune” sind, entscheiden wir uns dazu, vor dem Essen noch ein wenig die Gegend zu erkunden. Unser Hotel ist in Inneralpbach, wir checken ein und gehen los. Birgit hat uns einen Wanderweg zur Böglalm empfohlen.
Dabei passieren wir den Fuß des Wiedersbergerhorns, was wir als eine kleine Übung für morgen ansehen. Die Böglalm ist eine schöne Einkehrmöglichkeit. Von der gemütlichen und urig eingerichteten Terrasse aus hat man einen tollen Blick über das Inntal. Aber bis wir dort ankommen, ist es leider schon zu spät und die Alm ist geschlossen. Deswegen geht es zurück ins Hotel, denn nach unserer Wanderung sind wir nun hungrig und müde. Also noch schnell was Leckeres essen und dann ab ins Bett.
Um 03:00 Uhr klingelt unser Wecker, es geht los. Schnell stehen wir auf und machen uns fertig. Wir packen uns warm ein und ziehen sogar Mützen an. Diese haben wir am Tag zuvor von Birgit bekommen, denn selbst im Sommer ist es in der Früh auf dem Berg noch sehr kalt, was wir im Vorfeld etwas unterschätzt haben. Wir sind um 03:30 Uhr am Auto und fahren zur Wiedersbergerhornbahn. Diese fährt an mehreren Terminen im Sommer ab 4 Uhr hinauf zur Bergstation. Wir steigen in die Gondel und lassen uns innerhalb von 10 Minuten von der Talstation bis auf 1.827 Meter bringen. Oben angekommen geht es noch etwa 45 Minuten zu Fuß; weiter bis zum Gipfelkreuz auf 2.127 Metern. Wir liegen gut in der Zeit, da wir gleich mit der ersten Gondel losgefahren sind.
In der Dämmerung waren wir bisher noch nie am Berg und sind wirklich begeistert. Es fühlt sich ein wenig wie in einer anderen Welt an. Es ist sehr leise, man hört nur die Glocken der Kühe, die hier überall stehen und liegen. Unten im Tal sieht man viele kleine Lichter - Lichter aus den Dörfern, die langsam zum neuen Tag erwachen. Es herrscht ein schönes Zwielicht. Man kann schon leicht erahnen, wo die Sonne in circa einer Stunde aufgehen wird.
Voller Ehrfurcht wandern wir also Richtung Gipfel los. Immer wieder kommen wir an grasenden Kühen vorbei. Am Anfang ist es recht anstrengend, da wir die Höhe nicht gewöhnt und etwas zu schnell gestartet sind. Zum Glück treffen wir oben am Berg Resi. Die gebürtige Alpbacherin ist seit 10 Jahren Wanderführerin. Resi begleitet uns bis zum Gipfel und gibt uns unterwegs immer wieder wertvolle Tipps. Der Weg ist anfangs noch recht breit, wird aber schnell schmaler. Immer wieder kommen Stellen, die steiler sind und an denen man etwas “kraxeln” muss.
Es wird schon langsam heller und die 294 Höhenmeter von der Bergstation zum Gipfelkreuz sind bald geschafft. Wir sind schon wahnsinnig aufgeregt und haben ein wenig Angst, dass wir nicht rechtzeitig oben ankommen. Aber Resi beruhigt uns Stadtkinder. Und dann ist es endlich soweit, nur noch wenige Schritte und es ist geschafft! Wir haben unseren ersten Gipfel zu Fuß bezwungen und auch noch Zeit, um unser Equipment aufzubauen. Überglücklich stellen wir unsere Videokamera in die richtige Position, um das Naturschauspiel für die Nachwelt und natürlich euch festzuhalten.
Der Fotoapparat ist gezückt und schon geht es los: Hinter den Wolken lugt die Sonne hervor. Es ist ein wenig bewölkt, aber das tut dem ganzen keinen Abbruch, denn es ist eine wirklich einzigartige Erfahrung, die wir hier auf 2.127 Metern machen dürfen. Ganz selig machen wir gefühlte 1000 Bilder und kommen aus dem Staunen überhaupt nicht mehr heraus.
Der Sonnenaufgang dauert etwa 30 Minuten. Nach kurzer Zeit des Staunens bemerken wir, was Birgit meinte: Es wird recht kalt und wir sind sehr froh, dass wir die Mützen dabei haben. Einen weiteren Tipp von Birgit und Resi möchten wir euch ebenfalls nicht vorenthalten: Es ist empfehlenswert, ein Longsleeve oder ähnliches einzustecken, das man sich am Gipfel überziehen kann, denn nach der Anstrengung des Aufstiegs wird es empfindlich kalt, wenn man die 30 Minuten während des Sonnenaufgangs relativ ruhig auf dem Gipfel verbringt.
Nach einer Weile macht sich allerdings unser Magen bemerkbar. Es ist nun 06:15 Uhr und wir beginnen den Abstieg. Überall sieht man Sonnenstrahlen, die die Wolken durchbrechen und sich in den Bergen spiegeln. Die Alpenrosen blühen zum Teil und die Aussicht ist wirklich toll. So steigen wir hintereinander ab und erreichen nach ca. 30 Minuten die Bergstation. Im Berggasthof Hornboden gönnen wir uns erst einmal ein leckeres und ausgewogenes Frühstück mit vielen Tiroler Produkten. Das haben wir uns verdient! Der Hornboden hat an den Terminen der Sonnenaufgangstouren morgens ab 06:45 Uhr geöffnet. Gesättigt und überglücklich und ein bisschen näher bei uns selbst und der Natur, geht es dann mit der Wiedersbergerhornbahn wieder zurück ins Tal.
Direkt gegenüber des Wiedersbergerhorns erhebt sich der Gratlspitz. Auch der Hausberg Alpbachs eignet sich bestens für Sonnanaufgangswanderungen. Hier führen verschiedene Wege nach oben - von mittelschwer bis schwer, von einer bis maximal sechs Stunden ist alles dabei. Der kürzeste Weg hat eine Gehzeit von ca. einer Stunde und beginnt auf 1.425 Metern bei der Bergschutzhütte Holzalm: Hier kann man sich entweder ein Zimmer mieten und übernachten oder man fährt direkt mit dem Auto rauf bis zum Parkplatz und läuft dann los.
Bis zum 1.899 m hohen Gipfel dauert es von hier aus nur noch ca. eineinhalb Stunden. Der Weg gilt als mittelschwer und man muss ganze 500 Höhenmeter überwinden. Durch diese beide Möglichkeiten ist man von keiner Bahn abhängig und kann an jedem Tag zur Sonnenaufgangswanderung starten. Belohnt wird man auf dem Gipfel dann mit einem tollen Ausblick ins Inntal. Wer im Herbst zu dieser Wanderung aufbricht, kann sogar fast “ausschlafen”, denn im September geht die Sonne erst zwischen 7:30 Uhr und 8 Uhr auf. Eine gute Alternative zur Wiedersbergerhornwanderung, die ja deutlich früher beginnt und man eine Bahn zum Gipfel nehmen muss.
Wir sind begeistert von der Sonnenaufgangswanderung und sind der Meinung, dass jeder solch eine Wanderung auf seiner Bucket-List haben sollte. Für uns Stadtkinder und Wanderanfänger ist die Wiedersbergerhorntour wirklich perfekt, um dieses Naturschauspiel auch ohne monatelange Vorbereitung und übergroße Anstrengungen erleben zu können. Wir würden jedem empfehlen, auch einmal an den Wandertouren teilzunehmen. Und für alle, die gerne das Gratlspitz besteigen möchten, werden hier auch Wanderungen mit ausgebildeten Bergführern angeboten.
Alpbachtal Seenland Tourismus
Zentrum 1
6233Kramsach
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