Museum des Weißen Krieges
Peio, Val di Sole
Die Front auf dem AdamelloAls der Erste Weltkrieg im Jahr 1914 ausbrach und im Mai 1915 auch Italien Österreich den Krieg erklärte, konnte sich noch niemand vorstellen, dass der Feind über den Gletscher angreifen würde. Doch das sollte sich schnell als Irrglaube herausstellen und gegen Ende des Jahres bezogen die ersten Soldaten ihre Stellung auf über 3.000 m Höhe.Die Entwicklung der Jahre 1915 bis 1918Rund drei Jahre tobte der Krieg auf dem von Schnee und Eis bedeckten Gipfel, daher auch der Name "Weißer Krieg". Um die Grenze zu verteidigen und die Männer zu versorgen, wurden zahlreiche Schützengräben, Höhlen und Tunnels in das Eis und den Felsen gehauen oder gesprengt. Meistens jedoch mit der Hand, nachts im Laternenlicht, denn man wollte den Feind nicht auf sich aufmerksam machen.Die Räume im Fels und die Hütten im Schnee dienten der Unterbringung und Versorgung der Mannschaft. Über kilometerlange Tunnels konnte Nachschub an Material, Verpflegung und Männern ungesehen zur Stellung geschickt werden.Das Museum in PeioDie Eröffnung des Museums in Peio fand 2003 statt. Gegründet wurde es auf Initiative von Sergio Collini und Giovanni Pellizzari, die in den 1970er Jahren regelmäßig Exkursionen auf dem Gletscher durchführten. Sie wollten eine Möglichkeit schaffen, Fundstücke, die das Eis langsam freigab, zu konservieren. Denn mit Voranschreiten der Gletscherschmelze kamen die Überreste des Weißen Kriegs wieder zum Vorschein. Ergänzt wurden die Funde durch private Spenden aus der Bevölkerung.Die Ausstellung im Museum des Weißen Krieges Heute zeigt das Museum eine Ausstellung zu den Themen Verpflegung, Transport, medizinische Versorgung und Religion in der Gipfelstellung.Eine Feldküche zeigt nicht nur die Probleme bei der Zubereitung der Mahlzeiten, sondern auch die bei der Beschaffung der Lebensmittel. In einer Baracke wird die medizinische und ärztliche Situation auf dem Berg dargestellt. Weitere Relikte sind etwa alltägliche Transportmittel oder ein tragbarer Altar.Neben Fundstücken aus dem Eis zeigt das Museum des Weißen Kriegs auch Fotografien, Erinnerungsschreiben, Frontbriefe und Tagebücher von Soldaten. Eine Besonderheit ist das Tagebuch des Oberleutnants Felix Hecht von Eleda, der bis 1917 befehlshabender Offizier war.