Viele ambitionierte Bergsteiger träumen davon, weltberühmte Gipfel zu erklimmen: den Kilimandscharo in Afrika, die Achttausender im Himalaja oder die wilden Berge Patagoniens. Doch bevor man sich an diese gewaltigen Herausforderungen wagt, braucht es eine fundierte Vorbereitung – körperlich, technisch, mental. Die Schweizer Alpen bieten ideale Bedingungen, um genau das zu trainieren: Sie sind fordernd, vielfältig und die Berge dank perfekter Infrastruktur gut erreichbar.
Wir geben einige Hinweise und Tipps, wie ihr euch auf eine Hochtourenreise vorbereitet und was man beachten kann - vom Training hin bis zu versteckten Kosten, die man vermeiden möchte.
Bergsteigen ist ein Ganzkörpertraining – es fordert Herz-Kreislauf-System, Muskeln und mentale Ausdauer gleichermaßen. Deshalb ist ein strukturierter Trainingsplan unabdingbar. Hier ein paar Grundlagen:
Die Schweizer Alpen bieten ideale Bedingungen, um sich an Höhen von 2.000–4.000 m zu gewöhnen. Auf ausgiebigen Wanderungen in den Berner Hochalpen oder dem Wallis, Übernachtungen oberhalb von 2000 Metern und langen Bergtouren oberhalb von 3000 Meter gewöhnt man den Körper an Belastung in der Höhe bei einem verminderten Sauerstoffpartialdruck. Dabei sind langsames Aufsteigen, genügend Pausen und Flüssigkeitszufuhr essenziell. Als Trainingseffekt bildet der Körper vermehrt rote Blutkörperchen, was zu einem verbesserten Sauerstofftransport im Blut führt. Zudem geht man von einer Erhöhung des Hämoglobingehalts im Blut aus, einer erhöhten Kapillardichte in den Muskeln sowie einer Erhöhung der Mitochondriendichte. Höhentraining kann zudem dazu genutzt werden, erste Anzeichen von Höhenkrankheit erkennen zu lernen: Kopfschmerzen, Übelkeit, Abgeschlagenheit sind in der Höhe erste Anzeichen für eine einsetzende Höhenkrankheit.
Wer in abgelegenen Regionen oder bei Schlechtwetter auf dem Berg unterwegs ist, muss kühlen Kopf bewahren. Das gilt es zu trainieren. Hier einige Dinge, auf die man sich vorbereiten kann:
Trittsicherheit ist eine der wichtigsten Fähigkeiten in weglosem oder exponiertem Terrain. Ob auf Blockfeldern, Firnflanken oder luftigen Graten – ein sicherer Tritt verhindert Stürze und spart Energie.
Wie trainieren?
Tipp: Oft ist es besser, sich bewusst langsam und konzentriert zu bewegen, statt hektisch und riskant.
In Hochtourengebieten begegnet man oft Spaltenzonen, Firngrate oder leichte Kletterpassagen. Wer das Seil richtig einsetzt, kann Gefahren wie Spaltenstürze oder Abstürze absichern – aber nur mit der richtigen Technik.
Wichtige Inhalte im Training:
Wie trainieren?
Merke: Seiltechnik ist kein Hexenwerk – aber sie muss im Schlaf sitzen, wenn es darauf ankommt.
Gute Orientierung im Gelände ist mehr als das Folgen eines GPS-Tracks. Plötzlicher Nebel, veraltete Wegspuren oder unübersichtliches Gelände können zur echten Herausforderung werden.
Was gehört dazu?
Wie trainieren?
Tipp: Je besser die Vorbereitung zu Hause, desto gelassener die Umsetzung in der Höhe.
Wer eine mehrtägige Hochtour plant, sollte weder zu viel noch zu wenig einpacken. Beim Training in den Alpen lässt sich die perfekte Ausrüstung finden und testen:
Grundausrüstung für alpine Touren
Kleidung im Zwiebelprinzip
Technische Extras
Die Schweiz bietet ideale Bedingungen zur Vorbereitung auf größere Expeditionen: Bekannte Trainingsgipfel sind unter anderem der Piz Bernina, Weissmies, Dammastock, Breithorn. Eine Liste von Viertausendern, die relativ gut zu besteigen sind, findet ihr in unserem Artikel "Leichte Viertausender: Hoch hinaus für Hochtouren-Einsteiger".
Die Schweiz bietet eine gute Infrastruktur für Bergsteiger: Gut ausgeschilderte Wege, Berghütten mit Verpflegung und auch die leistungsfähige Bergrettung (REGA) sorgen für eine sichere und komfortable Umgebung für Bergsteiger. In den Bergen finden Sportler vielfältige Bedingungen mit Schneefeldern, Felsgraten, Gletschern – oft auf engem Raum kombiniert.
Besonderheit in der Schweiz
Vorsicht vor versteckten Handykosten: Die Schweiz ist kein EU-Mitglied, daher gelten nicht die regulierten EU-Roamingpreise. Dieses Problem lässt sich jedoch recht einfach lösen, indem eine eSIM aktiviert wird. Dabei handelt es sich nicht um eine klassische SIM-Karte, wie sie in den meisten Mobiltelefonen zu finden ist. Es ist ein elektronischer Chip, der sich in dem Gerät befindet. Zumeist sind die neueren Geräte schon mit dieser modernen Technik ausgestattet. In der Bedienungsanleitung des Smartphones kann herausgefunden werden, ob eine solche Technik schon im Gerät integriert ist. Sollte es nicht der Fall sein, dann ist es auf jeden Fall empfehlenswert, sich bei einer Neuanschaffung über diese Technik zu informieren. Sie bietet viele Vorteile. Zudem lassen sich mit einer eSIM hohe Kosten umgehen.
Wer den Traum hat, hohe Berge in fernen Ländern zu besteigen, sollte zunächst in den Alpen testen, ob der Körper und Geist den Belastungen gewachsen sind. Die Schweizer Alpen sind ein idealer Trainingsort für alle, die hohe Ziele verfolgen – im wahrsten Sinne des Wortes. Ob zur Vorbereitung auf Expeditionen oder als Ziel für anspruchsvolle Hochtouren: Wer sich ernsthaft auf seine Unternehmungen vorbereitet, regelmäßig trainiert und seine Ausrüstung im Griff hat, wird nicht nur sicherer, sondern auch erfolgreicher unterwegs sein.
Ein paar digitale Hilfsmittel wie Offline-Karten oder eSIM-Datenpakete können praktisch sein – ersetzen aber nicht die wichtigste Voraussetzungen: Erfahrung, Vorbereitung und gesunder Menschenverstand.