Wenn der Name Basel fällt, denken die meisten Menschen sofort an den bedeutenden Standort der Chemieindustrie. Weltbekannte Firmen wie Novartis oder Hoffmann-La Roche haben dort ihren Sitz. Darüber hinaus ist der Kanton Basel-Stadt jedoch auch ein bedeutendes touristisches Ziel.
Der Stadtkanton kann gleich mit einigen Superlativen aufwarten. Mit knapp 37 km² ist er der kleinste Kanton der Schweiz. Er besteht aus der Hauptstadt Basel, mit mehr als 170.000 Einwohnern drittgrößte Stadt der Schweiz, und den Orten Riehen und Bettingen. Basel-Stadt darf nicht mit dem Kanton Baselland verwechselt werden, der die weitere Umgebung der Metropolregion umfasst.
Basel liegt im äußersten Nordwesten der Schweiz, im sogenannten Dreiländereck, in dem Deutschland, Frankreich und die Schweiz aneinander stoßen. Basel ist im wahrsten Sinne des Wortes eine internationale Stadt, weil sich die Vororte über drei Länder verteilen. Die Stadt liegt am Übergang vom Hochrhein zum Oberrhein am oberen Ende des Rheingrabens und kann auf eine lange Geschichte zurückblicken.
Wegen der günstigen lokalen Bedingungen war die Region bereits seit der Steinzeit besiedelt. Die Römer gründeten bei Basel ein wichtiges Handelszentrum. In spätrömischer Zeit wird auch erstmals der Ortsname Basel erwähnt. Über Jahrhunderte gehörte Basel zum Deutschen Reich. Erst 1501 wandte es sich der Schweiz zu.
Die Trennung in die beiden Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft erfolgte 1814 nach einer kriegerischen Auseinandersetzung. Bis heute gibt es vergebliche Bemühungen, die beiden Kantone wieder zu vereinen. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde Basel zu einem der bedeutendsten Industriestandorte der Schweiz. Darüber hinaus ist Basel auch eine Messestadt und Standort der ältesten Schweizer Universität (gegründet 1460).
Die ehrwürdige Stadt ist touristisch sehr interessant. Basel weist zum Beispiel die weltweit höchste Dichte an Museen auf: Dazu gehören zum Beispiel das Kunstmuseum Basel, das Naturhistorische Museum, das Antikenmuseum, das Museum Basler Papiermühle, das Pharmazie-Historische Museum oder besonders für Kinder interessant das Cartoon Museum und das Spielzeug Welten Museum. Dies stellt jedoch nur einen kleinen Ausschnitt dar, es gibt noch weitaus mehr Museen.
An einem schönen Tag lohnt sich auch ein Spaziergang durch die historische Altstadt, wo sich rund um den zentralen Münsterplatz einst die Stadt formte. Dort lädt auch das Basler Münster sowie das Rathaus zur Besichtigung ein.
Bei schönem Wetter lohnt sich ein Ausflug in einen der herrlichen Parks, zum Beispiel den Kannenfeldpark, den Schützenmattpark (mit Kinderspielplatz und Café) oder den Botanischen Garten der Universität. im Stadtteil Kleinbasel kann man an der Rheinpromenade entlang schlendern.
Familien mit Kindern können einen Abstecher in den Zoo Basel machen, der Zolli liegt fast im Zentrum und ist ganzjährig geöffnet. Der Tierpark Lange Erlen befindet sich ein wenig außerhalb der Stadt und zeigt hauptsächlich einheimische Tiere.
Mit der S-Bahn Linie S1 gelangt man in 10 Minuten nach Kaiseraugst. Dort können viele bei Ausgrabungen entdeckte Überreste aus der Römerzeit besichtigt werden.
Empfehlenswert ist auch ein Ausflug nach Laufen. Das malerische Städtchen liegt im Kanton Baselland und erfreut Besucher mit seinen mittelalterlichen Bauten, Burgruinen und Klöstern. Wer nur wenig Zeit hat, kann eine Schifffahrt auf dem Rhein buchen.
Etwas weiter weg, aber sehr lohnend, ist ein Tagesausflug zum berühmten Rheinfall bei Schaffhausen.
In Basel finden das ganze Jahr über Ereignisse statt, die sowohl für Einheimische als auch Besucher höchst interessant sind. Zu den bekanntesten gehört die Basler Fastnacht, die seit 1529 jedes Jahr vom Montag nach Aschermittwoch bis zum folgenden Donnerstag gefeiert wird. Es handelt sich um das größte Event dieser Art in der Schweiz.
Im Juni findet unter dem Namen Bildrausch das Basler Filmfest statt. Die Basler Herbstmesse ist einer der größten Jahrmärkte der Schweiz und wird alljährlich für ganze 2 Wochen veranstaltet. Ebenso berühmt und gut besucht ist auch der Weihnachtsmarkt.
Die Stadt ist bekannt für ihre Mehlsuppe aus braun gerösteten Mehl, Bouillon und Reibekäse und den Zwiebelkuchen. Die örtlichen Lebkuchen heißen Basler Leckerli. Basler Geschnätzlets ist ganz anders als das bekannte Züricher Geschnetzeltes. Die Basler Variante wird aus Rindfleisch, dunkel gerösteten Mehl und dunklem Bier zubereitet. Dazu isst man Spätzli. Sehr bekannt ist auch die grüne Kräutersuppe, ein kalorienarmer Genuss.
Der Kanton Basel-Stadt liegt in der Deutschschweiz. Die Einheimischen sprechen zwar Schweizerdeutsch, verstehen und sprechen in der Regel aber auch Hochdeutsch. Englisch oder Französisch wird ebenfalls von vielen beherrscht. Die Straßenschilder sind alle auf Deutsch.
Beim Einkaufen kann man in den meisten Geschäften mit Euro bezahlen, bekommt aber als Wechselgeld Schweizer Franken zurück. Der Wechselkurs in den Geschäften ist besser als der in den Banken.
Basel ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Die Stadt verfügt über einen internationalen Flughafen (der auf dem Gebiet dreier Länder liegt), Autobahnanbindung und ist Endpunkt von ICE Strecken aus Deutschland. Mit DB Fahrkarten kann man bis Basel Hauptbahnhof. fahren, erst darüber hinaus gelten die Tickets der SBB. Von München oder Stuttgart aus lohnt sich ein Tagesausflug nach Basel.
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