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Mazzin, die kleinste Gemeinde im Fassatal, wird auch das Dorf der "pitores" genannt, also der Maler und Dekorateure. In Mazzin steht die Pfarrkirche Maria Maddalena, zu deren Gestaltung die "pitores" selbstverständlich beigetragen haben. Sie befindet sich in der Ortsmitte, direkt an der Hauptstraße - und ebenso wie die Kirche Madonna della Neve im benachbarten Canazei erhielt sie ihre heutige Gestalt in den 70er Jahren des 16. Jahrhunderts.
1582 wurde sie geweiht, in späteren Jahrhunderten erfuhr sie mehrfache Erweiterungen und Umbauten - und infolge des Erdbebens, das im Mai 1976 Nordost-Italien heimsuchte, nahm die Kirche leichten bis mittelschweren Schaden. Doch nahm man bald den Wiederaufbau in Angriff - und seitdem in den Jahren 2006-2008 die letzte umfassende Restaurierung vorgenommen wurde, ist der Kirche Santa Maria Maddalena von den damals entstandenen Schäden nichts mehr anzusehen.
Der rechteckige Grundriss der Kirche ist nicht - wie sonst üblich - von Ost nach West ausgerichtet, sondern erstreckt sich von Südwesten (überdachtes Portal) nach Nordosten (polygonale Apsis). Die Nordwestfassade mit dem Glockenturm ist dem Dorf Mazzin zugewandt, die Südostfassade der freien Natur. Besonders charakteristisch ist die zweifarbige Ausgestaltung des Mauerwerks der sieben Fenster, alternierend in den Farben Rot und einem sehr hellen, freundlichen Pastellgelb, die auch die vier Ecken des Langhauses ziert.
Die Decke des einschiffigen Innenraums teilt sich in sechs Kreuzrippengewölbe, der leicht erhöhte Altarraum wird vom Kirchenschiff durch einen Spitzbogen ("arco santo") getrennt. Die Wände sind bis zur Höhe von ca. 1,20 m mit Holz verkleidet. Zwischen den Fenstern finden sich reichhaltige Illustrationen biblischer Szenen. Von besonderem ästhetischen Reiz ist die Auskleidung der Fensternischen und der Deckengewölbe mit fingiertem Marmor, ebenso die prächtig verzierte Balustrade der rückwärtigen Empore.
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