Europaschutzgebiet Gsieg-Obere Mähder

Bodensee-Vorarlberg, Österreich

Spazierweg im Europaschutzgebiet Gsieg-Obere Mähder bei Lustenau
Unterer Schweizer Ried  © Reinhard Müller, Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)
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Skabiosen-Scheckenfalter auf einer blauen Blume
Skabiosen-Scheckenfalter  © Frank Vassen, Wikimedia Commons (CC BY 2.0)
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Das Europaschutzgebiet Gsieg-Obere Mähder in Lustenau liegt in Vorarlberg im Oberrheintal, am Südostrand des Bodensees. Es gehört zum europaweiten Netzwerk Natura 2000, das schützenswerte Gebiete mit einer besonderen Tier- und Pflanzenwelt umfasst. Die beiden Bereiche, die Gsieg-Fläche und die Obere Mähder östlich vom Alten Rhein, liegen beidseitig des Rheintal-Binnenkanals, nur wenige hundert Meter voneinander entfernt.

Eine einmalige Feuchtwiesenlandschaft am Alpenrand

Das Landschaftsbild des 73 Hektar umfassenden Naturraums wird von weiten, fast ganzjährig feuchten Riedwiesen, Torf- und Niedermooren geprägt. Sie werden von den lokalen Landwirten nicht intensiv bewirtschaftet und nie gedüngt. Gemäht wird nur im Herbst: So können Bodenbrüter und andere Tiere, die ihre Nachkommen am Boden aufziehen, überleben. Dank der extensiven Bewirtschaftung haben sich hier zahlreiche Pflanzen wieder angesiedelt oder ausgebreitet, die anderswo kaum noch Lebensräume finden.

Bunte Blütenmeere und Zufluchtsstätte für bedrohte Tierarten

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Im Mai blühen hier tausende von blauen Schwertlilien. Die Sumpfgladiole verwandelt die Feuchtwiesen im Juli in ein purpurfarbenes Blütenmeer. Dann sind auch die runden Blüten des "Teufelsabbisses" zu sehen. Sie bieten Nahrung für seltene Schmetterlingsarten, wie den orange-schwarzen Skabiosen-Scheckenfalter. Keiljungfer-Libellen, der Alpenkammmolch und die Gelbbauchunke bevölkern die meist eben verlaufende Wiesenlandschaft.

Die fingergroße Schiefkopf-Heuschrecke galt in der Region sogar als ausgestorben, bis sie in 1990er Jahren im Natura 2000-Gebiet Gsieg-Obere Mähder bei Lustenau wiedergesehen wurde. Vogel- und Naturfreunde können hier den Wachtelkönig, den Großen Brachvogel sowie das Braunkehlchen, einen stark gefährdeten Bodenbrüter, beobachten.

Mit Wanderschuhen und Fernglas die Natur erkunden

Von Lustenau und vom Parkplatz Alter Rhein aus führen Feld- und Wanderwege durch das Naturschutzgebiet. Wer auf den Wegen bleibt, keine Pflanzen abpflückt, seinen Hund an der Leine führt und seinen Müll wieder mitnimmt, ist hier willkommen. Durch den Gebietsbeauftragten für das Natura 2000-Gebiet Gsieg-Obere Mähder werden an einzelnen Tagen Biotopexkursionen angeboten. Die kostenlosen, geführten Wanderungen beginnen meist um 7:00 Uhr am Parkplatz Alter Rhein und dauern eineinhalb bis zwei Stunden.

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