Quelle
Alpbachtal Seenland Tourismus
Zentrum 1
6233Kramsach
Österreich
Tel.: +43533721200
info@alpbachtal.at
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Im Alpbachtal gibt es viele Wanderwege, wie viele es wirklich gibt sollen wir bei unserem Aufenthalt erfahren.
Wir treffen uns mit Birgit vom Tourismusverband. Sie berichtet uns, dass es hier 900 km Wanderwege gibt, diese führen durch die Kitzbüheler Alpen, das Rofangebirge und die Brandenberger Alpen.
Das macht uns natürlich neugierig und wir wollen uns einige dieser Kilometer anschauen. Wir sind keine Wanderprofis - noch nicht! - deshalb suchen wir uns leichte bis mittelschwere Wanderwege aus, Wanderwege für Genießer und Familien.
Als Erstes schauen wir uns den Alpbacher Heimatweg in Alpbach an, dieser wurde 2017 erst gebaut. Er führt als Panoramawanderweg einmal rund um das Dorf und ist rund 5,2 km lang. Man muss etwa 200 Höhenmeter bewältigen. Angesetzt sind laut Wanderführer zwei bis drei Stunden. Das kommt uns erst einmal lange vor für nur 5 km. Wieso dem so ist, sollen wir noch erfahren...
Wir packen unsere Rucksäcke, füllen unsere Flaschen und checken noch einmal das Wetter. Es ist noch etwas bewölkt, aber es soll nicht regnen. Die Lufttemperatur beträgt 22 Grad, perfekt zum Laufen, also geht’s los. Der Alpbacher Heimatweg sowie der Mühlbachweg startet nur einige Gehminuten vom Zentrum Alpbach entfernt am gleichen Punkt. Der erste Teil beider Wege führt zusammen entlang des Mühlbachs durch ein Waldstück.
Dieser Weg eignet sich perfekt für Familien mit Kinderwagen, es ist ein Rundwanderweg der leichten Kategorie. Er ist rund 2 km lang und die Strecke ist breit, eben und geschottert. Unterwegs gibt es immer wieder Besinnungsstationen. Die erste Station ist ein kleiner Kräutergarten zum Bestaunen und Erkunden. Wir sind erfreut und gespannt welche Besinnungspunkte noch kommen. Während wir durch den Wald wandern, Vogelgezwitscher und das Summen der Insekten hören und sich der klare Bergbach in seinem Bett entlang schlängelt, erreichen wir immer wieder Stationen. Dort gibt es Tafeln auf denen wir lesen, was wir tun können und natürlich sagen wir da nicht nein.
Und so tasten, genießen, gehen in uns, fühlen, umarmen und finden näher zur Natur und uns. Es gibt Stationen, an denen man zum Kraft zu tanken Bäume umarmt oder einen Stein zu einem Steinhaufen legt. Es wartet ein Kneippbecken und viele weitere Stationen mehr. Es macht uns wirklich Spaß hier entlang zu laufen, aber nach einer Weile teilen sich die beiden Wege und wir nehmen nun den Heimatkundeweg.
Dieser Wanderweg ist noch neu und führt einmal um das Dorf herum. Immer wieder gibt es Lernstationen mit Tafeln. Diese liefern Erklärungen zum Ausblick und zu Dingen, die man an dieser Stelle entdecken kann. Wer den Weg gelaufen ist, bekommt einen guten Überblick über das kleine Örtchen.
Eine der ersten Erklärungen handelt vom Alpbacher Baustil. Denn hier sind alle Häuser - wirklich alle Häuser - in einem Stil gebaut: im unteren Teil aus Stein und ab dem ersten Stock mit Holz verkleidet. Dazu kommen noch Balkone aus Holz. Von der Station haben wir einen guten Blick auf den Ort, der so schön aussieht. Nachdem die erste Wegstrecke durch den Wald geführt hat, laufen wir jetzt immer wieder zwischen schönen Häusern hindurch, die am Rande des Ortes liegen, bis wir rechts abbiegen und die Strecke hoch zu den Feldern führt. Hier finden wir die nächste Station, das Insektenhotel. Wir lesen: Dieses Hotel ist als Projekt von den Schülern der ortsansässigen Schule gebaut worden.
Danach führt eine kleine Brücke über den Mühlbach und wir kommen nochmal in ein kleines bewaldetes Stück. Hier finden wir einen gemütlichen Grillplatz und ein wenig weiter kommen wir dann auf offenes Feld und erhalten einen tollen Ausblick auf das Dorf zu unseren Füßen und die umliegende Bergwelt. Unterwegs haben wir uns oft gefragt, welcher Berg da jetzt gerade vor uns aufragt. Und hier wird unsere Neugier endlich gestillt: Eine Tafel klärt und auf und wir wissen: Vor uns liegt der Galtenberg, der Dristenkopf und rechts daneben der Standkopf. Die Idee mit den Infotafeln, die rund um den Weg zu finden sind, gefällt uns wirklich gut.
Das nächste Stück Pfad führt uns durch die Alpbacher Felder. Überall sehen wir schöne kleine Blumen und Wildkräuter wachsen und dazu haben wir durchgehend diesen fantastischen Blick auf Alpbach und seine Berge. Rechterhand ragen hohe, schroffe Felswände auf, die immer wieder mit dunklen Tannen bewachsen sind. Ein atemberaubendes Gefühl. Dann sehen wir ein abgegrenztes Stück Feld, das mit vielen kleinen Bäumchen bepflanzt ist. Hierbei handelt es sich um Bäume, die für Stammgäste in Alpbach gepflanzt wurden. Gäste, die schon mehr als 40 Jahre regelmäßig hier Urlaub machen, bekommen einen kleinen Baum gewidmet. Auf den Schildern an den Bäumen stehen die Namen der Gäste, das Land und der Ort, aus denen sie stammen und wir sind wirklich überrascht, wie viele Bäume hier stehen und wo all diese Gäste herkommen, Deutschland, Niederlande, England, aber auch Afrika und andere außereuropäische Länder finden wir. Diese Tradition gefällt uns sehr.
Die nächsten Stationen sind unter anderem die Erbhöfe, der Bergbau und das Congress Centrum. Am Ende kommt man direkt in der Mitte des Ortes wieder an. Der Weg führt über die Wiese oberhalb des Congress Centrums nach unten. Dort gibt es dann für uns noch ein weiteres Highlight: Aus der Ferne sehen wir schon eine kleine Hütte mit einem witzigen Dach, das aussieht wie ein kleiner Hexenhut. Direkt daneben steht ein alter großer Baum mit Sitzgelegenheit. An dem Haus hängt ein Schild mit der Aufschrift “Ort der Stille”.
Fasziniert von dem kleinen neuneckigen Häuschen gehen wir durch die Glastür ins Innere und finden einen Ort, an dem jeder, egal welcher Religion er angehört, ein paar Minuten der Stille und Einkehr erleben kann. Rund herum ist eine kleine Bank an der Wand angebracht. Da das Haus neuneckig ist, entstehen so neun Nischen und jede davon ist einer Religion gewidmet. In der Mitte entspringt eine kleine Quelle.
Wir lesen, dass das Haus neuneckig ist, da dies einem Enneagramm nachempfunden ist. Dieses soll für neun Menschentypen stehen und in den Nischen des Hauses findet jede dieser neun von Menschen “gemachten” Religionen einen Platz. Die Quelle symbolisiert das Leben. Diese kleine Kapelle ist wirklich wunderschön.
Nach ungefähr drei Stunden kommen wir am Ziel an. Wir sind einmal um Alpbach gewandert. Der Heimatweg ist wirklich schön. Man lernt viel und bekommt einen guten Überblick auf die Umgebung. Und nun wissen wir auch, wieso es drei Stunden dauert “nur” fünf Kilometer weit zu wandern, es geht nämlich nicht nur ums Wandern, sondern auch ums Lernen und Entdecken.
Als Kontrast wollen wir jetzt noch zur Klamm, denn hier verläuft der Weg geradeaus und nicht immer nur aufi. Denn eins haben wir gelernt: Hier in Österreich gehts immer nur aufi, aufi, aufi aber fast nie abi. Wir fahren zum Parkplatz und hören beim Aussteigen schon das Rauschen der Wildschönauer Ache, der Fluss, der durch die Klamm fließt. Am Klammeingang steht das Haus der Steine. Hier kann man sich Steine, die man in der Klamm findet, zu Vasen und anderen Dingen anfertigen lassen.
Gegenüber des Hauses steht eine Drachenschwanzskulptur. Auf einer Tafel daneben wird die Legender der Klammer erzählt: Früher soll es hier einen See gegeben haben, in dem ein böser Drache lebte. Ein Bauer legte dem Drachen eine List und besiegte ihn, doch noch bevor der Drachen starb, riss er mit seinem Schwanz einen Teil der Felsen weg, die den See umgaben und das Wasser ergoß sich in die Klamm.
Erheitert von dieser kleinen Anekdote machen wir uns auf. Der Eingang führt über eine alte Holzbrücke mit Dach, die im Fachwerkstil gebaut wurde. Dann noch durch einen Steinbogen und schon sind wir mittendrin in der Klamm. Der breite und geschotterte Weg führt am linken Flußufer entlang. Auf beiden Seiten ragen hohe Felswände in die Luft. Die Strecke ist ideal für Familien mit Kinderwagen. Überall im Flussbett sehen wir Kinder mit ihren Eltern spielen und nach Steinen suchen. Die Klamm ist etwa drei Kilometer lang und gut in einer Stunde zu bewältigen. Man kommt in Mühltal Wildschönau raus. Dann kann man entweder zurück wandern oder mit dem Bummelzug zurück fahren.
Nach ungefähr zehn Gehminuten gibt es in der Klamm ein Gasthaus. Dort kann man noch einmal Kräfte sammeln bevor man weiter wandert.
Wir laufen ohne Einkehr weiter und finden es hier wirklich schön. Wir machen einen kleinen Abstecher ins Flussbett und suchen nach Steinen. Das macht wirklich Spaß. Nach ungefähr der Hälfte des Weges drehen wir wieder um und wandern gemütlich zurück zum Auto, dabei schauen wir uns alles genau an. Die Klamm ist ein großes Spieleparadies für Kinder und das können wir auch an jeder Ecke sehen und hören. Ein perfekter Platz für Familien!
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6233Kramsach
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