Im goldenen Herbst zeigen sich die beiden kleinen Walserdörfer Warth und Schröcken, zwischen Arlberg und Bregenzerwald gelegen, von ihrer bunten Seite. Die Wege zum Gipfelglück sind hier besonders kurz, aussichtsreich und weniger überlaufen. Der Tipp: kostenlose, geführte Wandertouren in kleinen Gruppen.
Wenn der Sommer ab September langsam dem Herbst weicht, dann beginnt in Warth-Schröcken die vielleicht schönste aller Jahreszeiten: der Wanderherbst. Dann leuchtet die Landschaft zwischen Allgäuer Alpen, Lechtal und Bregenzerwald in den buntesten Farben. Die milde, glasklare Herbstluft siegt über die gewitterschwüle Sommerhitze. Und stabiles Hochdruckwetter sorgt für ein unbeschwertes Wandererlebnis. In diesen Zeiten besonders wichtig: Die Natur bietet viel Freiraum und Platz zum unbeschwerten Durchatmen – und die kleinen Bergdörfer Warth und Schröcken gelten nach wie vor als Geheimtipp für Wanderer. Wer im Wanderherbst hoch hinaus möchte, freut sich, wenn sein Basislager schon schön hoch liegt. So wie in Warth und Schröcken. Die beiden Walserdörfer schmiegen sich in 1.500 bzw. 1.200 Meter Seehöhe an die Sonnenhänge und -plateaus rund um den Hochtannbergpass – und lassen Städter endlich aufatmen. In glasklarer, pollenfreier Bergluft. Ein besonderes Angebot sind die kostenlosen, geführten Wanderungen auf die imposanten Gipfel der Region. Klassiker wie der Widderstein, Sonnenuntergangswanderungen auf die Höferspitze oder der majestätische Biberkopf stehen auf dem Programm.
Teilnahme nur nach Anmeldung. Die Wandersaison in Warth-Schröcken geht bis zum 11. Oktober 2020. Alle Wandertermine unter www.warth-schroecken.at
Dem Vierersessellift Steffisalp-Express sei Dank! Der startet nämlich direkt im Dorfzentrum von Warth und lässt Wanderer in wenigen Minuten hinauf auf gut 1.800 Meter Seehöhe schweben. Hier oben – schon weit oberhalb der Baumgrenze – genießt man dann einen sagenhaften Rundumblick auf die charakterstarken Bergpersönlichkeiten wie Biberkopf, Widderstein und Braunarlspitze – allesamt Top-Ziele für ambitionierte Bergwanderer. Ganz in der Nähe der Steffisalp-Gipfelstation zieht der Hausberg von Warth, das Karhorn, die Blicke magisch an. Wer schwindelfrei und trittsicher ist (und gute Nerven hat) kraxelt über den Karhorn-Klettersteig. Hier geht es über den Ostgrat bis zum Gipfelkreuz des Karhorns und wer es noch anspruchsvoller mag, wagt den Westgrat bei luftiger Gratkletterei bis zum markierten Ausstieg. Die lokale Bergschule bietet dieses und weitere Klettersteigabenteuer selbstverständlich auch unter Anleitung eines Bergführers an.
Ob in einem Viertelstündchen von der Bergstation zur Punschhütte (keine Sorge, hier bekommt man auch nichtalkoholische Erfrischungen!) oder auf tagesfüllender Tour hinüber zur uralten Walsersiedlung Bürstegg (und über den Körbersee nach Nesslegg und mit dem gratis Wanderbus wieder nach Warth oder Schröcken) – dank des Sesselliftes Steffisalp-Express sammelt man hier viel mehr Eindrücke als Höhenmeter. Das freut nicht nur Wander-Neulinge, sondern auch Familien mit Kindern oder Drei-Generationen-Wandergruppen. Apropos: Warth-Schröcken ist das Outdoor-Eldorado für Groß und Klein – Klettergärten, Flying-Fox Anlagen, Bogenparcour, Hochseilgarten, Naturabenteuerspielplätzen machen’s möglich. Die einen spannen, die anderen entspannen die Nerven. Und jeder ist happy! Übrigens: Rund um Warth und Schröcken kann man 14 Gipfeln unerwartet einfach aufs Dach steigen.
Wie gesagt: In Warth-Schröcken sind die Wege ins Wanderglück kurz. Aber dank der unkomplizierten Anbindung hinüber nach Lech eröffnen sich ungeahnte Tourenmöglichkeiten. Der Wanderbus pendelt halbstündlich zwischen Warth, Lech und den Naturjuwelen Spullersee und Formarinsee. Apropos Naturjuwel: Der kleine Körbersee in Schröcken wurde 2017 zum schönsten Platz Österreichs gewählt. Und der nahegelegene Kalbelesee gilt als Europas höchstgelegene Wasserscheide.
Lust auf mehr? Wer mehrere Tage inmitten der alpinen Bergwelt verbringen möchte, sollte sich fürs WWW fit machen. Nicht fürs World Wide Web, sondern für einen Weitwanderweg à la Lechweg. Der führt auf 125 Kilometer Länge vom Formarinsee bis nach Füssen – die perfekte Abschlusstour eines besonderen Wanderjahres 2020!