Produkt-Test

Test: Leichtes Stativ für Wanderer

Ein schweres Stativ mit sich rumschleppen, dass außerdem noch sperrig ist, welcher Wanderer will das schon. Doch oftmals gelingen Naturfotos ohne Stativ nicht, das Motiv ist verwackelt oder kann erst gar nicht vor die Linse. Daher haben wir ein Stativ für euch getestet, das Velbon Sherpa Pro 530, das nicht beim Wandern stören und für optimalen Halt der Kamera sorgen soll.

Velbon Sherpa Pro 530
Velbon Sherpa Pro 530 /
© JOBO AG

Ideal für wandernde Hobbyfotografen sind leichte Stative, die zudem über geringe Maße verfügen, und dennoch ausreichend stabil sind. Hier bieten sich besonders Carbon-Stative an. Vibrationen werden besser geschluckt als Aluminiumstative, sind aber leider oftmals im Preis teurer.

Wir haben dafür das Velbon Sherpa Pro 530 Stativ einem Praxistest unterzogen. Es ist dank Carbon nur 1,4 kg schwer und für Preis von 180 Euro erhältlich. Für ein hochwertiges Carbonstativ ist dies durchaus günstig. Als maximale Belastung gibt der Hersteller 4 kg an, auf jeden Fall ausreichend für eine semiprofessionelle DSLR mit Weitwinkel- oder Standardzoom oder einer mittelschweren Festbrennweite. Das Transportmaß beträgt nur 56 cm.

Auf den ersten Blick – beziehungsweise Griff – macht das Sherpa Pro einen hochwertigen und stabilen Eindruck. Die Beine sind mit Schaumstoff überzogen, so dass sie sich bei niedrigen Temperaturen problemlos anfassen lassen. Mit den Drehverschlüssen lassen sie sich schnell und sicher ein- und ausziehen. Die Mittelsäule kann verkürzt werden und ermöglicht so ein sehr bodennahes Arbeiten. Das Stativ verfügt über 2-Wege Spike- und Gummifüße und bietet somit auf jedem Grund einen sicheren Stand.

Insgesamt verfügt das Sherpa Pro über verschiedene Stativbeinwinkeleinstellung, die mit einen deutlichen Klicken in der gewünschten Position einrasten. Es stehen drei Winkeleinstellungen zur Verfügung: der Normalwinkel, ein mittlerer Winkel und der Vollwinkel. Bei der letztgenannten Einstellung befindet sich dann der Stativkopf nur 17 cm über dem Boden. Makro-Fotografen wissen dies zu schätzen.

3-teiliges Carbonstativ
mit Magnesiumkörper
Gewicht: 1,41 kg
Länge: 55,5 cm
Standhöhe: 160,00 cm
Niedrigste Einstellungshöhe: 17,3 cm
Durchmesser Stativbein: 25 m
Maximale Belastung: 4,0 kg

Um dem Stativ noch mehr Stabiltät zu geben, lässt sich an der Mittelsäule ein Haken befestigen, an dem ein zusätzliches Gewicht - z.B. ein Rucksack - befestigt werden kann. Außerdem liegt dem Stativ ein Stativsack bei, der sich an die Beine klemmen lässt und mit einem Stein oder ähnlichem beschwert ebenfalls für mehr Stabilität sorgt.

Im Praxiseinsatz hat sich das Velbon Sherpa Pro 530 bewährt. Es ist leicht und klein, fällt also im Rucksack nicht besonders ins Gewicht und kann auch außen am Rucksack befestigt werden, ohne dass der Träger Gefahr läuft überall hängen zu bleiben. Trotz des geringen Transportmaß kommt es auf eine maximale Betriebshöhe von 160 cm. Die verschiedenen Einstellungen, wie Stativbeinauszug oder Winkeleinstellung, sind schnell und zuverlässig vorgenommen.

Am wichtigsten ist jedoch immer noch die Stabiltät und besonders hier weiß das Sherpa Pro 530 zu überzeugen. Dank Carbon erhält der Fotograf somit einen besonders stabilen und dennoch leichten Helfer mit einem guten Preis-Leistungs Verhältnis.

Natürlich hat auch ein leichtes Carbon-Stativ seine Grenzen. Schwere Profi-DSLRs mit entsprechenden Objektiven, besonders wenn es sich um lichtstarke Telebrennweiten handelt, benötigen auch stabilere Stative. Die sind dann aber auch deutlich schwerer und teuerer.

Ein Stativkopf gehört nicht zum Lieferumfang. Wir haben es mit dem Manfrotto 484RC2 Kugelkopf getestet, ein kleiner etwa 500 g schwerer Kopf, der sich mit dem Sherpa Pro sehr gut ergänzt. Leider passt das Stativkopfgewinde nicht direkt auf die Stativschraube. Dafür gibt es für rund 5 Euro jedoch spezielle Adapter.

Info: Carbon/Kohlefaser

Kohlefaser ist gut 1/3 leichter als Aluminium. Im Vergleich zu Eisen und Aluminium ist es zudem auch ausgezeichnet geeignet, um Vibration besser zu absorbieren und ist Temperaturschwankungen gegenüber unempfindlich.

Praxis-Tipps: Fotografieren mit Stativ

Der Einsatz eines Statives ist oftmals der erste Schritt zu scharfen Aufnahmen. Je nach eingesetzter Brennweite kann auch eine normalerweise ausreichende Belichtungszeit noch zu unscharfen Bildern führen. Bei nicht ausreichenden Lichtverhältnissen wählt die Kameraautomatik außerdem oftmals eine hohe Empfindlichkeit, die zu unschönem Rauschen führen kann.

  • Damit Aufnahmen vom Stativ wirklich gelingen, gilt es einiges zu beachten:
  • Stabiler Stand Vergewissern Sie sich, dass das Stativ auch wirklich gut steht und dass der Untergrund stabil und nicht rutschig ist oder nachgibt.
  • Auszug vermeiden Nach Möglichkeit sollte die Mittelsäule immer in der tiefsten Stellung sein. Das kann die Stabilität deutlich erhöhen.
  • Wind ist schlecht Bei Wind hilft nur ein stabiles Stativ. Hilfreich ist es dann, das Stativ durch angehängte Zusatzgewichte zu beschweren.
  • Finger weg vom Stativ Berühren Sie während der Aufnahme nach Möglichkeit nicht das Stativ.
  • Spiegelgeklappere ausschalten Das Hochklappen des Spiegels einer DSLR versetzt die Kamera in zusätzliche Vibrationen. Wenn Ihre Kamera eine Spiegelvorauslösung besitzt, dann nutzen Sie sie.
  • Finger weg vom Auslöser Ein Fernauslöser ist ein sinnvolles Zubehör, denn damit vermeiden Sie, dass die Kamera beim Drücken des Auslösers in Schwingungen versetzt wird. Eine Alternative kann der Selbstauslöser sein, wenn zwischen dem Drücken des Auslösers und dem eigentlichen Auslösen etwas Zeit vergeht (etwa 10 Sekunden).
Quelle

Schneemenschen GmbH



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