Sie gelten seit Jahrhunderten als Ort der Faszination, Höhle von Göttern und Hexen: Moore. Diese Landschaften sind voller Mythen und Geheimnisse – zwischen Erde und Wasser, zwischen fest und flüssig. Im oberbayerischen Kurort Bad Aibling sind sie für ihre natürlichen Heilkräfte besonders bekannt. Moor ist ein Schatz aus der Natur und das Heilmittel "par excellence", das gesund macht und gesund hält. Viel Forschungswissen darüber hat sich bereits angesammelt.
Doch diese zehn Anekdoten und Fakten sind bis dato nur wenigen bekannt: Von 1 bis 10: Ein Mix aus unglaublichen Daten und erstaunlichen Fakten
Als erster entwickelte der königlich bayerische Gerichtsarzt Desiderius Beck in Bad Aibling eine eigene Moortherapie, mit der er bereits im 19. Jahrhundert zahlreiche Patienten erfolgreich behandelte. 1845 gründete er in Bad Aibling die erste Moorbadeanstalt in Bayern – den Grundstein für die erfolgreiche Moor-Geschichte des Ortes.
2020 feiert Bad Aibling Geburtstag: Dann ist der Kurort 175 Jahre Moorbad und 125 Jahre Heilbad!
Gäste in Bad Aibling gönnen sich bis zu 250 Moorbäder zweimal die Woche. Dafür stehen ihnen insgesamt über 20 Moorwannen in allen Moorkliniken und -Bädern zur Verfügung.
Bevor der Kinderwunsch zur Belastung wird, kann das Naturmoor beim Elternwerden helfen! Die Wärme fördert die Durchblutung von Eierstöcken, Eileitern und Gebärmutter und reguliert gestörte Hormonzyklen. Neueren Untersuchungen zufolge sollen Moorkuren auch dem Mann gegen Sterilität helfen.
Ein Moorbad macht gesund: Mit 42 °C hebt das temperierte Moor die Körperkerntemperatur um bis zu vier Grad. Der sogenannte "Heilfieber"-Effekt stärkt die Selbstheilkräfte und setzt eine Reihe von Stoffwechsel-Aktivierungen in Gang.
Eisen, Kupfer, Magnesium, Kalzium und antibiotische Stoffe: Die wertvollen Inhaltsstoffe des Moors lindern eine Vielzahl von Beschwerden und zeigen die natürliche Heilwirkung des "Schwarzen" Golden besonders bei allen Arten rheumatischer Erkrankungen des Gewebes, der Muskeln und der Gelenke.
Ein naturbelassener Moorkörper, der sich in zurückbleibenden Feuchtmulden bildet, wächst pro Jahr um etwa einen Millimeter.
Auf 70 Hektar Kur-Biotop erleben Besucher ein wahres Moor-Naturerlebnis in Bad Aibling. Dabei lernen sie mehr über den größten und effektivsten Kohlenstoffspeicher auf Erde. Moor verhindert Überschwemmungen und Flutkatastrophen.
Die Moor-Heilkraft kennt keine Grenzen. Es wird nicht nur für therapeutische Maßnahmen bei Erkrankungen wie Rheuma, Arthrose, Ischias und Gicht, sondern auch bei Behandlungen von Durchblutungsstörungen, Bandscheibenschäden oder Osteoporose eingesetzt. Auch bei Frauenleiden und Stresserkrankungen sowie bei Nervenschäden wird der Behandlung mit Moor ein positiver Effekt nachgesagt. Auch bei gesundheitlichen Vorsorgemaßnahmen findet Moor Verwendung.
Eine Moortherapie besteht aus mindestens neun Moorbädern in drei Wochen. Um eine entsprechende Wirkung auf den Organismus zu erreichen, soll ein Moorbad bestenfalls 20 Minuten dauern.
Moore speichern doppelt so viel Kohlenstoff in ihren Torfen wie in den Wäldern weltweit enthalten ist. Wird ein Tor entwässert, werden oxidative Prozesse aktiviert und Kohlendioxid freigesetzt. So werden in Bad Aibling durch eine Wiedervernässung Treibhausgasemissionen reduziert - durchschnittlich um 10 Tonnen pro Hektar und Jahr!