"Schönheit und Vergänglichkeit" machen für den Goinger Bildhauer Reinhard Meilinger den Reiz seiner Schneeskulpturen aus: "Wir erleben am Wilden Kaiser gerade ein Winterwunderland, da liegt es doch nahe, unseren Gästen diese Schönheit in all ihren Facetten zu zeigen", so erklärt der Künstler seine Motivation. Eine knappe Woche hat Meilinger an vier mannshohen Rohlingen in glitzerndem Weiß gefräst, gestemmt und geschnitten. Jetzt dürfen Einheimische und Urlauber die für die Region typischen Motive bewundern: ein "Koasamandl" an der Ellmauer Kirche, einen Knappen an der Goinger Bushaltestelle, eine Hexe am Söller Kreisverkehr sowie einen Skifahrer am Scheffauer Gemeindehaus. Für jede Skulptur benötigt der Künstler etwa 25 Kubikmeter Schnee, die über Nacht in einer Schalung ausfrieren, ehe sie von Künstlerhand den Feinschliff bekommen.
Die Idee für die Kunstaktion entstand Anfang Januar 2019 während einer Diskussion im Tourismusverband Wilder Kaiser: "Wir wollten nach der Berichterstattung über die Massen von Schnee zeigen, dass er uns und unseren Gästen vor allem Vergnügen bereitet. Natürlich stellt er alle Helfer vor große Herausforderungen, aber diese wurden bravourös gemeistert. Uns ist wichtig, auch die andere Seite zu erzählen – die des Jahrhundertwinters mit all seinen Möglichkeiten. Die Bedingungen für Wintersportler sind momentan perfekt, und das hoffentlich bis Ende März". Dass die Besucher sich an den vier weißen Skulpturen noch lange erfreuen können, glaubt Bildhauer Meilinger nicht: "Nach maximal zwei bis drei Wochen werden sie sich langsam vom Wilden Kaiser verabschieden."