Im Jubiläumsjahr war die Anziehungskraft des legendären Karwendelmarsches größer denn je. Das Startkontingent war so früh wie nie ausgeschöpft – schon im Februar wurde die Anmeldung geschlossen. Für die Organisatoren und die Teilnehmer war der 10. Karwendelmarsch ein voller Erfolg: Rund 2500 Teilnehmer durchquerten bei wechselhaften Bedingungen den Naturpark Karwendel.
Im Reigen der sommerlichen Top-Veranstaltungen Tirols gilt der Karwendelmarsch längst als das Wander-Event schlechthin. Am 25. August war es endlich so weit: Die Lauf- und Wanderschuhe waren geschnürt, um im alpinen Gelände 52 oder 35 km zurückzulegen. Bereits in der Dämmerung, um 6 Uhr morgens fiel in Scharnitz der Startschuss zum Jubiläums-Karwendelmarsch. Einmal mehr galt es in den folgenden Stunden eine der wohl schönsten Landschaften Tirols – den Naturpark Karwendel – zu Fuß zu erobern. Von Scharnitz ausgehend über die Larchetalm, das Karwendelhaus, die Ladizalm, die Falkenhütte, Eng, Binsalm, den Gramai Hochleger, die Gramaialm und die Falzturnalm führt der Karwendelmarsch bis nach Pertisau am Achensee. Das Hauptaugenmerk des Marsches lag auch im Jubiläumjahr wieder auf der konsequenten Umsetzung des Mottos: "Wandern und zugleich die Einmaligkeit der Landschaft des Naturparks bewusst wahrnehmen und dies unter größtmöglicher Schonung der so wertvollen Ressource Natur."
Die große Zahl der Wander-Fans belegt für die Veranstalter Martin Tschoner (Achensee Tourismus) und Elias Walser (Olympiaregion Seefeld) dass Events wie der Karwendelmarsch eindeutig am Puls der Zeit sind. „Wandern ist die ideale Fortbewegungsart, um die alpine Landschaft des Naturpark Karwendels zu entdecken. In den vergangenen Jahren hat sich immer stärker herauskristallisiert, dass die Gäste in unserer Region genau dieses Naturerlebnis suchen und schätzen“, erklärt Martin Tschoner den nachhaltigen, touristischen Nebeneffekt des zum Klassiker avancierten Karwendelmarsches. Zufrieden blickten die Organisatoren auf die gelungene Jubiläumsauflage - ihr besonderer Dank gilt den mehr als 300 freiwilligen Helfern: „Sie tragen mit ihrem unermüdlichen Einsatz wesentlich dazu bei, dass der Marsch reibungslos über die Bühne geht und für alle zu einem unvergesslichen Sportevent wird“, freuen sich Tschoner und Walser.
Der Weg ist das Ziel und dieses wurde von Alexander Lieb aus Weerberg in sagenhaften 4:27:09 erreicht. "Ich bin heuer zum dritten Mal dabei und letztes Jahr konnte ich den 5. Platz erreichen. Das Sprichwort sein wahr zu sein: Aller guten Dinge sind drei – es ist fantastisch, dass ich im dritten Anlauf und noch dazu im Jubiläumsjahr als erster ins Ziel eingelaufen bin", so der glückliche Gewinner. Alexander ist der dritte Tiroler Sieger in zehn Jahren – und mit seinen 23 Jahren der Jüngste Gewinner des Karwendelmarsches. Hinter ihm reihte sich der deutsche Konrad Lex auf dem zweiten Platz ein. Knapp gefolgt von seinem Landsmann Toni Seewald der sich den dritten Platz sichern konnte.
Bei den Damen hatte Kim Schreiber aus Deutschland die Nase vorn. Sie konnte den Sieg in der Laufwertung mit einer Zeit von 5:23:04 für sich verbuchen. Die Erstplatzierte zeigte sich vom Lauf überaus begeistert und verspricht, dass dies sicher nicht ihre letzte Teilnahme am legendären Karwendelmarsch sein wird - sie komme auf jeden Fall wieder. Auf den letzten fünf Kilometern hatte sie eine Begleitung, von der sie den notwenigen Motivationsschub erhielt. Endlich im Ziel angelangt, bedankte sich die glückliche Gewinnerin bei ihrem Wegbegleiter und zeigt sich vom Gewinn sehr angetan: "Noch nie habe ich einen Baum gewonnen und freue mich schon jetzt darauf diesen Ahorn zu pflanzen und etwas zum Erhalt dieser einmaligen Natur beizutragen." Hinter ihr belegten Edith Zell aus Obergurgl - die als "Matthias" ins Ziel einlief, sie hat den Startplatz verletzungsbedingt von ihrem Kollegen übernommen - den zweiten Platz, dicht gefolgt von Sandra Saitner aus Deutschland die den dritten Platz erreichte. In der offenen Klasse der Wanderer stand der Genuss der wunderschönen Landschaft im Mittelpunkt und alle die das Ziel im Pertisau oder in der Eng erreichten, zählen zu den Gewinnern in diesem denkwürdigen Jubiläumsjahr.