Salzburg – die Stadt Mozarts und der Festspiele – ist immer einen Besuch wert und deshalb sind wir in unserem Chiemsee-Urlaub auch einen Tag nach Salzburg gefahren.
Unser erstes Ziel war das Schloss Hellbrunn mit seinen Wasserspielen. Der Grund dafür: Der Krimi "Wasserspiele" von Manfred Baumann, den ich gelesen hatte und in dem die Wasserspiele der Ort des Verbrechens sind – deshalb wollte ich den Original-Schauplatz einmal selbst besuchen.
Das Schloss Hellbrunn liegt etwas außerhalb vom Salzburger Zentrum. Wer wie wir mit dem Auto anreist, findet vor dem Schloss genügend Parkplätze, die jedoch kostenpflichtig sind. Der Eintritt kostet 12,50 Euro, im Preis enthalten ist die Führung durch die Wasserspiele, eine Besichtigung des Schlosses mit Audioguide und der Besuch des Parks. Da bei unserem Besuch das Wetter eher bescheiden war – bewölkt und rund 16 Grad – herrschte nicht viel Andrang an der Kasse und auf den Beginn unserer Führung mussten wir auch nicht lange warten.
Unsere Tour startete im römischen Theater, wo uns zunächst kurz die Geschichte von Hellbrunn erzählt wurde: Hellbrunn wurde vor 400 Jahren von Markus Sittikus erbaut, dem Fürsterzbischof von Salzburg. Das Lustschloss wurde von Sittikus nur für Tagesausflüge genutzt – deshalb gibt es im gesamten Schloss auch kein Schlafzimmer, denn der Hausherr hat nie dort übernachtet. Die Wasserspiele wurden zur gleichen Zeit errichtet und werden allein durch Wasserkraft betrieben.
Dies wurde uns zweisprachig – in Deutsch und Englisch – erzählt, da in unserer Gruppe viele Engländer und Japaner waren. Dann ging es mit den Wasserspielen so richtig los: Im römischen Theater steht der Fürstentisch, an dem Markus Sittikus mit seinen Gästen gespeist hat. Wollte er seine Gäste wieder loswerden, so hatte er einen Trick: Er ließ einfach das Wasserspiel anschalten und aus den Sitzflächen der Gästestühle spritzte Wasser – nur der Platz des Fürsten blieb trocken. Die Gäste durften dann übrigens nicht einfach aufstehen – das verbot die Sitte. Sie mussten auf dem Wasserstrahl sitzen bleiben, bis der Erzbischof sich erhob.
Weiter ging es mit der Führung durch die Wasserspiele und verschiedene Grotten wie der Kronengrotte. Wie der Name "Wasser"spiele schon sagt, sollte man hier immer darauf gefasst sein, nass zu werden. Obwohl wir immer sorgsam nach den kleinen Wasserdüsen Ausschau hielten, entkamen auch wir den Wasserspielen nicht – schließlich kommt hier sogar aus dem Geweih eines Hirschs das Wasser. Und mich erwischte zwei Mal ein Wasserstrahl – im wahrsten Sinne des Wortes - eiskalt von hinten.
Deshalb: Wer eine Kamera oder anderes technisches Gerät dabei hat, sollte darauf achten. Ich habe immer den Ärmel meiner Jacke über die Kamera gelegt und sie so unbeschadet durch die Wasserspiele gebracht.
Ein weiteres Highlight der Wasserspiele ist das mechanische Theater, das erst rund 150 Jahre nach dem Schloss erbaut wurde. Im Theater ist das alltägliche Leben einer Kleinstadt zur damaligen Zeit mit den verschiedenen Berufen in über 200 Figuren dargestellt. Wird das Theater angestellt, ertönt dazu außerdem eine wasserbetriebene Orgel.
Nach der Führung durch die Wasserspiele haben wir das Schloss Hellbrunn mit einem Audioguide erkundet. Hier gibt es verschiedene thematische Zimmer: Ein Vogelzimmer, ein Fischzimmer, außerdem ein Festsaal mit kunstvoll bemalter Decke und ein Oktogon mit angeblich bemerkenswerter Akustik – da es uns zu peinlich war zu singen, konnten wir das leider nicht überprüfen. Insgesamt ist das Schloss Hellbrunn aber nicht allzu groß und die Besichtigung dauert nicht lange.
Anschließend sind wir noch ein wenig durch den großen Park am Schloss spaziert. Hier gibt es große Fischteiche, verschiedene Baumarten und – vor allem für Kinder bestimmt toll – einen Abenteuerspielplatz zu entdecken.
Nach dem Besuch im Schloss Hellbrunn sind wir mit dem Auto in die Altstadt gefahren. Das ist aber nicht unbedingt zu empfehlen, denn die Preise in den Parkhäusern sind sehr teuer – wir mussten pro halbe Stunde 1,30 Euro bezahlen. Also am besten außerhalb der Stadt parken und dann mit dem Shuttlebus in die Stadt fahren – ein Park&Ride-Parkplatz gibt es zum Beispiel an der Messe.
Auf der Suche nach Mitbringsel für die Daheim-Gebliebenen sind wir durch die Altstadt und die Getreidegasse geschlendert. Im Spirituosengeschäft Sporer in der Getreidegasse haben wir eine Flasche "Kletzen" erstanden. Das ist eine Art Likör aus Früchtebrot – meine Oma schwört darauf zu Obstsalat und Pudding, aber mein Geschmack ist das nicht. Sporer ist übrigens eines der wenigen alteingesessenen Geschäfte, das es in der Getreidegasse noch gibt.
Das klassische Souvenir aus Salzburg ist aber rund und süß: Die Mozartkugeln! Unsere Favoriten sind die "Original Salzburger Mozartkugeln" von Fürst. Fürst hat die Kugeln 1890 erfunden und hier werden sie heute noch in Handarbeit nach dem Originalrezept hergestellt. Deshalb dürfen auch nur die Fürst-Mozartkugeln "Original" heißen. Aber auch viele andere Firmen stellen Mozartkugeln her – so die "Echten Salzburger Mozartkugeln" von Mirabell oder die "Echten Reber-Mozartkugeln" von Reber. Um herauszufinden, welches euer Favorit ist, kauft ihr am besten von jeder Sorte eine und macht den Mozartkugel-Test!
Was man außerdem an jeder Ecke findet, sind Souvenirs rund um Mozart. Sehr süß fand ich die Mozart-Magneten oder eine Mozart-Quietscheente. Die sollte jedoch 10 Euro kosten, deshalb haben wir doch darauf verzichtet.
Die Getreidegasse ist auf jeden Fall immer einen Besuch wert, auch wenn sie eigentlich zu jeder Tageszeit überfüllt ist. Vor allem vor Mozarts Geburtshaus tummeln sich die Touristen – wer noch nicht da war, sollte es auf jeden Fall besuchen. Genauso wie die Festung Hohensalzburg, die hoch über der Stadt thront. Da wir beides bereits bei einem früheren Besuch in Salzburg besichtigt hatten, haben wir das diesmal ausgelassen.
Stattdessen sind wir aus der Stadt heraus Richtung Flughafen gefahren. Dort betreibt Red Bull den Hangar 7, wo verschiedenste Fahr- und Flugzeuge ausgestellt sind, die von Red Bull gesponsort werden. Unter anderem sind verschiedene Formel 1-Autos von Sebastian Vettel, ein Doppeldecker-Flugzeug, ein Helikopter und verschiedene Motorräder zu sehen. Das beste an der Ausstellung: Der Eintritt ist kostenlos! Außerdem gibt es im Hangar 7 einen kleinen Souvenir-Shop und ein Restaurant, in dem jeden Monat ein anderer Sterne-Koch kocht. Ein Besuch dort gab unsere Reisekasse aber leider nicht her...
Das Schloss Hellbrunn mit seinen Wasserspielen ist vor allem im Sommer bei heißem Wetter ein toller Ausflugstipp. Schließlich versprechen die Wasserstrahlen dann eine willkommene Abkühlung – deshalb ist Hellbrunn auch ein toller Tipp für Familien mit Kindern, denen die Wasserspiele und auch der große Abenteuerspielplatz bestimmt sehr viel Spaß machen.
Die Altstadt von Salzburg mit der Getreidegasse ist immer einen Besuch wert – wer noch nicht dort war, sollte auf jeden Fall auch Mozarts Geburtshaus und die Festung Hohensalzburg besuchen.
Das Hangar 7 von Red Bull ist für alle Motorsport-Interessierte ein Muss – wo sonst bekommt man schließlich die Gelegenheit, Formel 1-Autos und andere Fahrzeuge hautnah zu sehen – und das auch noch kostenlos.
Viele Grüße aus der Mozart-Stadt!