Wetter für Kiental, heute (30.10.2024)
Prognose: Ein ungetrübt sonniger Tag, Wolken sind so gut wie keine zu sehen.
Früh - 06:00
4°C0%
Mittag - 12:00
14°C0%
Abends - 18:00
8°C0%
Spät - 24:00
5°C0%
Liegt auf:960 m
Einwohner:210
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Im Berner Oberland liegen das Dorf und das Tal Kiental. Verwaltungstechnisch gehört es zur Gemeinde Reichenbach im Kandertal. Hier wohnen etwas mehr als 200 Menschen auf einer Höhe von 960 m. ü. M.
Die Chiene durchfließt das Tal. Das Dorf befindet sich oberhalb von Reichenbach und unterhalb der Griesalp.
Die Berge Dreispitz, Gehrihorn und Ärmighorn begrenzen es. Nach einem heftigen Unwetter auf der Tschingelalp im Jahre 1972 wurde hier ein See aufgestaut. Er bekam den Namen Tschingelsee. Der See steht seit 1987 unter Naturschutz, allerdings verlandet er schon wieder. Das Dorf Kiental ist mit dem Postauto zu erreichen und das über die steilste Postautolinie in Europa.
Der Postverkehr besteht schon seit 1899 zwischen Reichenbach und Kiental. Bis 1930 fuhren hier noch die Postkutschen, die in diesem Jahr durch Postautos ersetzt wurden und dann bis zur Griesalp weiterfahren. Weltgeschichte wurde hier vom 25.-30. April 1916 im Hotel Bären geschrieben. Es trafen sich unter anderem Lenin, Sinowjew, Robert Grimm und Angelica Balabanova zur zweiten Konferenz der Internationalen Sozialisten, was als eine touristische Veranstaltung getarnt war.
Eine weitere interessante Geschichte ist die des Bärenpfads. Hinter dem Kiental hauste ein großer Bär. Dieser richtete so manchen Schaden unter den Herden an. Der Senn Hans Andrist soll auf dem Weg von Goneren über den steilen Pfad hinab gegangen sein, als plötzlich das riesige Tier vor ihm stand. Andrist sah keinen Ausweg, als schnell zu sterben und schlang seine kräftigen Arme um den Bären und drängte ihn auf den Abgrund zu. Beide fielen in die Tiefe. Der Bär schlug zuerst auf und rettete damit dem Mann das Leben. Seitdem heißt der Weg hier Bärenpfad.
Von Kiental aus kann der Besucher Hochgebirgswanderungen und Bergtouren unternehmen. Eine schöne Wanderung durch die Berge geht von Hohtürli nach Kandersteg, ins Naturschutzgebiet Tschingelsee oder hinauf auf die Gipfel der Blüemlisalp. Bergtouren über den Wildwasserweg und dem Talweg bringen den Wanderer zu Strudeltöpfen und Wasserfällen, wie den Gornerbachfällen.
Eine Fahrt mit dem Postauto auf der steilsten Postautostrecke sollte der Reisende sich nicht entgehen lassen. Die 45-minütige Fahrt von Reichenbach führt durchs Kiental bis hoch auf die Griesalp. An einem Steilstück beträgt die Steigung 28 % auf der schmalen Straße ab der Haltestelle Tschingel.
Langsam geht es bergauf, vorbei an tosenden Wasserfällen und durch die urtümliche Pochtenschlucht von Kurve zu Kurve. Der Fahrer kennt sein Handwerk und gibt während der Fahrt noch erläuternde Hinweise, bis er die Fahrgäste auf der Alp an den verschiedenen Berggasthäusern entlässt. Der Postautoverkehr findet von Juni bis Oktober statt. Vom Dorf können Besucher mit einer Sesselbahn nach Ramslauenen fahren.
Autor & © Schneemenschen GmbH 2024