Wie herrlich ist es, nach einer schweißtreibenden Wanderung in herrlich kühle Fluten zu springen, sich abseits der Massen an glitzernden Seen von der Sonne trocknen zu lassen oder unter einem Wasserfall eine Freiluft-Dusche zu nehmen. Wildes Baden gehört zu den letzten Abenteuern des Alltags. Schön, dass wir hier im SalzburgerLand mit der Fülle an Möglichkeiten gesegnet sind, dieser Leidenschaft nachzugehen. Lieblingsplätze hat jeder. Hier sind meine persönlichen ‚Wild-Bade-Plätze’ verstreut über das ganze SalzburgerLand.
Der Prebersee im Lungau
Auf über 1.500 Metern Seehöhe, in absoluter Bestlage und unweit der Ortschaft Tamsweg im Salzburger Lungau gelegen, befindet sich der Prebersee. Wie von der Sonne geküsst, ist er einem Diamanten ähnlich von der umliegenden Bergwelt eingefasst und gilt als Ziel- bzw. Ausgangspunkt zahlreicher Wanderungen. Sofort fällt mir die dunkle, fast schon ein wenig bedrohliche Farbe auf, die diesen See einzigartig und zu etwas ganz Besonderem macht. Auch wenn man ihn nicht als klassischen Badesee bezeichnen kann, so gehört er doch zu den absoluten Geheimtipps im Lungau, um sich im Sommer in wilder Natur abzukühlen.
Große Bekanntheit erlangten der See und das umliegende Landschaftsschutzgebiet allerdings durch das jährlich abgehaltene Preberschießen am letzten Augustwochenende. Begonnen, so sagt zumindest die Legende, hat dieser Brauch damit, dass ein Jäger im frühen 19. Jahrhundert bei der Entenjagd nicht das arme Tier, sondern irrtümlich dessen Spiegelbild im Wasser anvisierte. Die auf der glatten Wasseroberfläche abspringende Patrone traf dann trotz des Irrtums sein Ziel. Und das Preberschießen war geboren. Auch wenn man heute auf Zielscheiben statt auf Enten schießt, geht es immer noch darum, dass Ziel über den Umweg Wasser zu treffen. Eine weltweit einzigartige Veranstaltung.
Der Hintersee in der Fuschlseeregion
Der auf 688 Metern Seehöhe gelegene Hintersee ist ein beliebter Badesee in der Nähe von Faistenau in der Fuschlseeregion. Trotz drei relativ großen Badeplätzen findet man hier viele Buchten und Sandbänke, an denen man alleine ist und ungestört baden kann. Um dorthin zu gelangen lässt man das Strandbad und die wunderbare Liegewiese hinter sich und nimmt den Rundweg um den See. Dieser eignet sich dank der Kilometermarkierungen auch wunderbar als 5 Kilometer lange Laufstrecke. Wo auch immer man Lust hat, kann man sein Handtuch auflegen und sich im See abkühlen.
Das Almgebiet um den See ist mit seinen 150 Kilometer Wanderwegen ein wahres Paradies für Naturliebhaber. Hier findet man Touren für jede Könnerstufe und zur Verfügung stehende Zeit. Der Hintersee wird übrigens unterirdisch angezapft. Über eine Rohrleitung wird das Wasser zum Speicherkraftwerk Wiestal transportiert, wo der Strom für die Stadt Salzburg gewonnen wird.
Das Felsenbad in Faistenau
Kennen Sie das? Sie haben ein Bild von einem Ort im Kopf und wenn Sie ihn dann das erste Mal in Realität sehen, dann sind Sie ein klein wenig enttäuscht? Genau anders herum verhält es sich bei mir mit dem Felsenbad. Klar, im Vorfeld habe ich mir ein paar Bilder dieser zerklüfteten Klamm angesehen, doch was ich jetzt hier vor mir sehe, darauf war ich nicht vorbereitet und ganz ehrlich fehlen mir auch ein bisschen die Worte. Ich probiere es trotzdem. Man stelle sich einen Ort vor, an dem Wasser und Felsen aufeinanderprallen. An dem die Erde aufzuklaffen scheint und ihre innere Schönheit freigibt. Ach, was sollen Worte schon groß ausrichten? Das Felsenbad muss man einfach gesehen haben. Die Leute liegen hier in der Sonne, kühlen sich in den natürlichen Wannen ab, springen waghalsig von einer Klippe, oder schwimmen durch den Teich, der das Felsenbad abschließt.
Der Wasserfall Plötz in Ebenau
Was sich hinter dem schlichten Namen ‚Wasserfall Plötz’ verbirgt, erkennt man erst, wenn man in der Nähe von Ebenau einem leicht bergauf führenden Weg ca. 15 Minuten lang folgt. Doch dann kommt man aus dem Staunen fast nicht mehr heraus. An der alten Mühle samt Mühlrad mahnt bereits nicht allzu weit entferntes Getöse zum Weitergehen und plötzlich steht man vor einem Wasserfall, der auch einer wunderschönen Sage oder einem Märchen entsprungen sein könnte. Schmal und doch so mächtig stürzen hier die Wassermassen in die Tiefe, um sich unten in einem kleinen, seichten See wieder zu beruhigen, bevor sie sich weiter auf den Weg ins Tal hinunter machen. Besonders Mutige stellen sich direkt unter den Wasserfall und nehmen eine Dusche inmitten der idyllischen Natur. Doch auch ein Bad im glasklaren Gebirgswasser ist wunderbar und sollte jeder einmal erlebt haben.
Filblingsee und Eibensee in der Fuschlseeregion
Die beiden Seen in der Fuschlseeregion liegen jeweils am Ende einer idyllischen Wanderung und eignen sich ideal zum wilden Baden. Über das Naturschutzgebiet Wildmoos errreicht man nach ca. 1,5 Stunden Marsch den genau zwischen Fuschlsee und Mondsee gelegenen Eibensee. Der Gebirgssee ist wirklich wunderschön und die kurze Wanderung allemal wert. Umgeben von sanften Hügeln und inmitten dichten Waldes, glitzert das Wasser im herrlichen Smaragdgrün. Hier kann man es wirklich ziemlich gut aushalten. Schnell rein in die Badehose und auf geht’s in Wasser. Ebenso kurz und knackig ist die Wanderung hinauf zum Filblingsee. Nach ca. einer Dreiviertelstunde ist der kleine, aber wirklich sehr feine Moorsee erreicht. Üppige Flora und Fauna, völlige Abgeschiedenheit und Badespaß pur warten hier auf 1.064 Metern Seehöhe.
Der Tappenkarsee in Kleinarl
Um den Tappenkarsee in der Nähe von Kleinarl im Pongau zu erreichen, sollte man schon etwas Zeit und auch den einen oder anderen Liter vergossenen Schweißes einrechnen. Denn auch wenn der Weg entlang des nahe gelegenen Jägersees anfangs leicht und gemütlich anmutet, so steigt dieser plötzlich steil nach oben und fordert seinen Tribut. Serpentine für Serpentine müssen entlang eines imposanten Wasserfalls zurückgelegt werden. Da kommt man schon einmal ins Schwitzen. Doch die Belohnung für all die Mühen lässt nicht allzu lange auf sich warten und plötzlich liegt er vor einem – einer der schönsten und höchstgelegenen Gebirgsseen der Ostalpen. Glitzernd in der Sonne, umgeben von imposanten Bergen, die ein Hufeisen um den See zu bilden scheinen und mit einer Schönheit gesegnet, die man so nicht allzu oft sieht. Wie herrlich es doch ist, nach körperlicher Anstrengung glasklares Gebirgswasser prickelnd auf der Haut zu spüren.
Naturbadegebiet Vorderkaser im Salzburger Saalachtal
Das Naturdenkmal in der Nähe von St. Martin bei Lofer im Salzburger Saalachtal verspricht Spaß und Abenteuer für die ganze Familie. Während die Kleinen Dämme bauen und im seichten Wasser plantschen, stellen die Größeren ihren ganzen Mut unter Beweis und wagen den Sprung vom Floß ins Wasser. Tipp: In der Vorderkaser gibt es auch die Möglichkeit, an den vielen Grillstellen das mitgebrachte Essen selber zuzubereiten.