Salzburgs Silhouette ist unverkennbar: Hoch überragt die mächtige Festung Hohensalzburg mit ihrer hellen Fassade die barocken Türme der Stadt. Dahinter erheben sich die schroffen Gipfel der Alpen. Die dicht bewaldeten Stadtberge mit ihren kahlen Felsen, die engen Durchhäuser und die hoch gezogenen Häuserfassaden in traditioneller Inn-Salzach-Architektur verleihen der Stadt ihren Charme. Ebenso die grünen Ufer der Salzach, die plätschernden Brunnen, kühlen Kirchen und mystischen Friedhöfe. Auf engstem Raum finden sich in der Salzburger Altstadt Bauwerke der Romanik, des Mittelalters, der Renaissance, des Barock sowie des Klassizismus. UNESCO verlieh bereits 1997 der Salzburger Altstadt das Gütesiegel „Weltkulturerbe“. Die Altstadt, die gewichtige Rolle der Musik und die von den Fürsterzbischöfen geprägte Stadtarchitektur sind weltweit einzigartig. Als UNESCO-Weltkulturerbe stehen das historische Zentrum Salzburgs und rund 1.000 Objekte wie Gebäude und Denkmäler unter besonderem Schutz.
Kein anderer hat das barocke Stadtbild Salzburgs so geprägt wie Fürsterzbischof Wolf Dietrich zu Raitenau (1559 – 1617): Seine Vision war es, Salzburg in ein prachtvolles „Rom des Nordens“ zu verwandeln. Noch heute gelten die fünf Plätze in der Altstadt – Residenzplatz, Domplatz, Mozartplatz, Kapitelplatz und Alter Markt – zu den schönsten Orten Salzburgs. Der prachtvolle Residenzbrunnen wurde von 1659 bis 1661 von Tommaso di Garona erbaut und ist der größte Barockbrunnen Mitteleuropas. Während der Vorweihnachtszeit bildet er das Zentrum des berühmten Salzburger Christkindlmarktes.
In Salzburg befindet sich das älteste bestehende Kloster des deutschsprachigen Raumes: St. Peter gilt als die „Wiege Salzburgs“: Im Jahre 696 wurde das Kloster vom Heiligen Rupert – dem heutigen Landespatron – gegründet. Jedes Jahr am 24. September wird am Rupertitag dem Landespatron gedacht, unter anderem mit dem Rupertikirtag.
Die Festung Hohensalzburg ist das Wahrzeichen Salzburgs. Mit knapp 1,2 Millionen Besuchern jährlich ist die Festung außerdem die meistbesuchte Sehenswürdigkeit der Stadt. Sie gilt als eine der größten Burganlagen Europas aus dem 11. Jahrhundert und beherbergt eine Fülle kunsthistorischer Details, so etwa die schönsten gotischen Profanräume Europas.
In Salzburg befindet sich mit dem Salzburger Almkanal der älteste Wasserleitungsstollen Mitteleuropas. Es handelt sich dabei um ein künstlich angelegtes Bachbett, das Wasser der Berchtesgadener Königsseeache mitten in die Stadt Salzburg bringt. Herzstück ist der im Jahr 1150 erbaute und denkmalgeschützte “Stiftsarmstollen”, der unterirdisch durch den Mönchsberg führt. Zu sehen bekommt man ihn unter anderem bei der Stiftsbäckerei am Eingang zum Friedhof St. Peter. Alljährlich im September wird das Wasser zu Reinigungszwecken abgelassen und es werden geführte Stollenwanderung angeboten.
Wolfgang Amadeus Mozart, der mit seinem Talent und Werk ein neues Kapitel der Musikgeschichte aufgeschlagen hat, wurde am 27. Januar 1756 in Salzburg geboren. Das Geburtshaus in der Getreidegasse und das ehemalige Wohnhaus der Familie am Makartplatz zählen zu den Top-3-Sehens-würdigkeiten der Stadt Salzburg: Über eine halbe Million Menschen besuchen die beiden Museen jährlich. Zu den Exponaten zählen unter anderem eine Haarlocke und Mozarts Kindergeige.
Mozarts Vater Leopold war Vizekapellmeister am Salzburger Hofe, doch der Sohn war hier nur mittelmäßig glücklich: Als Freigeist konnte er sich den Hierarchien und Strukturen nur schwer unterordnen. 1781 quittierte er seinen Dienst und ging nach Wien, wo er 1791 verstarb. W. A. Mozart komponierte in Salzburg 350 seiner schönsten Werke, darunter Violinkonzerte und Kirchensonaten.
Bereits im Jahr 1880 wurde die Internationale Stiftung Mozarteum gegründet: Sie hat sich mit den Museen, der wissenschaftlichen Forschung und Veranstaltungen, wie etwa der Mozartwoche im Jänner, voll und ganz der Wahrung von Mozarts Erbe verschrieben. Die Autographensammlung umfasst unter anderem hunderte von Originalbriefen und Handschriften von Mozart und seinem Vater.
In Salzburg ist Wolfgang Amadeus Mozart omnipräsent: Der Salzburg Airport trägt seinen Namen, es gibt einen Mozartplatz, ein Café Mozart und natürlich die berühmte Mozartkugel. An der Hochschule Mozarteum studieren 1.500 junge Künstler aus aller Welt und die Salzburger Festspiele haben es sich zur Tradition gemacht, jedes Jahr eine Mozart-Oper auf die Bühne zu bringen: Dazu zählen unter anderem „Die Zauberflöte“, „Don Giovanni“, „Figaros Hochzeit“ und „Die Entführung aus dem Serail“.
Wolfgang Amadeus Mozart hielt bereits als Sechsjähriger sein erstes Hofkonzert vor dem Fürsterzbischof Sigismund von Schrattenbach. Dieses fand im Konferenzzimmer („Ratszimmer“) der fürsterzbischöflichen Residenz statt, wo 13 Jahre später sein Violinkonzert in A-Dur uraufgeführt wurde. Die Prunkräume der Residenz sind Teil des „DomQuartier Salzburg“.
Die „Original Salzburger Mozartkugel“ wurde von der Café-Konditorei Fürst in der Stadt Salzburg kreiert. Paul Fürst gewann 1905 auf der Weltausstellung in Paris die Goldmedaille für seine Mozartkugel und noch heute wird die Praline aus erlesenen Zutaten in einem aufwändigen Verfahren von Hand hergestellt.
W. A. Mozarts Mutter Anna Maria stammte aus St. Gilgen am Wolfgangsee und auch seine Schwester Nannerl lebte dort 17 Jahre lang. In St. Gilgen erinnert der Mozartbrunnen auf dem Mozartplatz an den Komponisten. Im Mozarthaus ist das „Nannerl-Museum“ untergebracht; zudem wird die Multimedia-Schau „Die Mozarts und St. Gilgen“ gezeigt.
Im deutschsprachigen Raum ist der Film „The Sound of Music“ rund um die Salzburger Familie Trapp wenig bekannt: In den USA, Großbritannien, China, Japan, Australien, Indien, dem Mittleren Osten und Südostasien ist er hingegen ein Mythos. Mehr als eine Milliarde Menschen haben die weltweit erfolgreichste Musicalverfilmung seit ihrer Erstausstrahlung 1965 gesehen. Der Film mit Julie Andrews als Maria von Trapp und Christopher Plummer als Georg Baron von Trapp wurde mit fünf Oscars ausgezeichnet und die Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht, wurde zur Legende.
Für vierzig Prozent aller Salzburg-Gäste ist der Besuch der Originalschauplätze des Films „The Sound of Music“ wichtigstes Reisemotiv: Über 300.000 Urlauber kommen jährlich, um sich auf die Spuren der Familie Trapp zu begeben. Die original „The Sound of Music“-Tour per Bus umfasst den Besuch des Mirabellgartens und von Schloss Leopoldskron in der Stadt Salzburg, das Schloss Hellbrunn am südlichen Stadtrand, St. Gilgen am Wolfgangsee und die Stiftskirche in Mondsee.
Wer aber war die Familie Trapp und wie wurde ihre Geschichte zum Mythos? Die Kurzversion geht so: Der in Salzburg lebende, verwitwete U-Boot-Kapitän Georg Freiherr von Trapp ist Mitte der 1920er Jahre auf der Suche nach einer Hauslehrerin für seine sieben Kinder. Die Novizin Maria Augusta Kutschera wird von der Äbtissin des Klosters Nonnberg vermittelt und kommt in den Haushalt. Der Freiherr und die junge Frau verlieben sich und heiraten. 1929 und 1931 werden die Töchter Rosemarie und Eleonore geboren. 1933 verliert die Familie ihr gesamtes Vermögen durch Fehlspekulationen und die hochmusikalische Maria Augusta gründet mit den Kindern ihres Mannes einen Familienchor. Maria von Trapp kündigt die Dienstboten, zieht mit der Familie in deren Zimmer und vermietet den Prunkteil des Hauses an zahlende Gäste. Zu diesen zählt auch Lotte Lehmann, die die Kinder singen hört und sie daraufhin animiert, bei einem Volksmusikwettbewerb teilzunehmen. Die Trapps gewinnen den Wettbewerb und es folgt ein Radiokonzert. Nach dem Anschluss Salzburgs wird Georg von Trapp aufgefordert, der deutschen Marine beizutreten. Noch im selben Jahr emigriert die Familie vor den Nazis in die USA und lässt sich in Vermont nieder. Im Jahr 1939 kommt Sohn Johannes zur Welt. Die Familie unternimmt auch in den USA Konzertreisen und tritt meist unter dem Namen „Trapp Family Singers“ auf. Im Alter von 82 Jahren stirbt Maria Augusta Trapp am 28. März 1987 in Morrisville. Bereits 1952 schrieb sie ihre Lebenserinnerungen unter dem Titel „Vom Kloster zum Welterfolg“ nieder. 1959 wurde die Geschichte als Musical auf die Bühne gebracht und verzeichnete Riesenerfolge im gesamten anglo-amerikanischen Sprachraum. Die Verfilmung des Musicals im Jahr 1965 wurde zum Triumph der 20th Century Fox Studios.
In Werfen gibt es einen 1,4 Kilometer langen „Sound of Music“-Trail. Dieser ist von 12 Stationen mit interaktiven Elementen gesäumt und führt in rund einer Stunde zum berühmten „Sound of Music“-Picknick-Plateau Gschwandtanger. In einer der berühmtesten Filmszenen bringt Julie Andrews hier den Kindern das Lied „Do-Re-Mi“ bei, im Hintergrund ist die Burg Hohenwerfen zu sehen.
Seit Oktober 2011 ist das Musical „The Sound of Music“ am Salzburger Landestheater zu sehen. Die Produktion hat mehrere Auszeichnungen erhalten, erschien auf CD, wurde als Gastspiel in Deutschland gefeiert und ist so gut wie immer ausverkauft.
Dem Mythos „The Sound of Music“ kann man auf vielfältige Weise in der Stadt Salzburg nachspüren. So etwa bei Aufführungen im Salzburger Marionettentheater, bei Themenführungen zu Fuß oder per Rad durch die Stadt, bei „Sound of Salzburg Dinner Shows“ im Sternbräu Restaurant oder indem man stilecht in der wahren Villa Trapp wohnt.
Die Salzburger Festspiele sind das größte und renommierteste Musikfestival der Welt. An den 42 Spieltagen von Ende Juli bis Ende August gibt es über 220.000 Karten für mehr als 200 Aufführungen. Zu den wichtigsten Spielstätten zählen das Große Festspielhaus, die Felsenreitschule und das Haus für Mozart im Festspielbezirk.
Gegründet wurden die Salzburger Festspiele im Jahr 1920 von dem Theaterregisseur Max Reinhardt. Gemeinsam mit anderen hier ansässigen Künstlern und Intellektuellen verwirklichte er seinen Traum, die ganze Stadt in eine Bühne zu verwandeln. Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ war das erste Stück der Salzburger Festspiele und ist bis heute unverzichtbarer Bestandteil geblieben: Den „Jedermann“ auf dem Salzburger Domplatz spielten Berühmtheiten wie Will Quadflieg, Curd Jürgens, Maximilian Schell, Helmuth Lohner, Klaus Maria Brandauer, Peter Simonischek und aktuell Tobias Moretti. Zu den eindrucksvollsten Buhlschaften zählten Christiane Hörbiger, Senta Berger, Sunnyi Melles, Veronica Ferres, Marie Bäumer und Birgit Minichmayr. Überhaupt sind die Salzburger Festspiele ein Hotspot für die großen Weltstars und solche, die das Potenzial dazu haben: Star-Geigerin Anne-Sophie Mutter und Sopranistin Anna Netrebko wurden hier entdeckt, Markus Hinterhäuser ist aktueller Festspiel-Intendant und Opern-Star Cecilia Bartoli ist Intendantin der Pfingstfestspiele.
Der weltberühmte Dirigent Herbert von Karajan, am 5. April 1908 in Salzburg geboren, gründete 1967 die Osterfestspiele Salzburg und 1973 die Pfingstfestspiele, deren hohes Niveau ebenfalls Kunst- und Kulturliebhaber aus aller Welt jährlich zu schätzen wissen.
Die ehemalige Sudhalle der Saline Hallein auf der Pernerinsel zählt zu den 18 Spielstätten der Salzburger Festspiele. Die Halle dient zumeist für experimentelles Theater und Konzerte zeitgenössischer Musik.
Die Felsenreitschule in der Stadt Salzburg war einst ein Konglomerat-Steinbruch für die Erbauung des Salzburger Domes. Ab 1926 wurde die ehemalige fürsterzbischöfliche Sommerreitschule für Freilichtaufführungen der Salzburger Festspiele genutzt: Ende der 1960er Jahren wurde sie umgestaltet und vergrößert.
Die Fresken im Eingangsbereich des Haus für Mozart stammen von dem Salzburger Maler Anton Faistauer aus Maishofen. Faistauer malte die Fresken in den Jahren 1926/27 und legte damit den Grundstein für seinen internationalen Durchbruch. Die Masken an der Fassade stammen von Prof. Jakob Adlhart, zu dessen weiteren Werken der Gnadenstuhl in der Salzburger Kirche St. Andrä und der Zeiserlbrunnen in Hallein zählen.
Im Jahr 2020 feiern die Salzburger Festspiele ihren 100. Geburtstag. Neben spektakulären Opernproduktionen und Konzerten mit weltbekannten Orchestren und Künstlern wird im Salzburg Museum anlässlich einer großangelegten Landesausstellung die Geschichte dieses bedeutenden Kultur- und Klassikfestivals dokumentiert.
Das bekannteste und beliebteste Weihnachtslied der Welt „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ wird jährlich von rund zwei Milliarden Menschen in über 300 Sprachen und Dialekten gesungen. Es hat seinen Ursprung im SalzburgerLand: Der Text wurde 1816 von Joseph Mohr in Mariapfarr im Salzburger Lungau verfasst, die Melodie dazu 1818 in Arnsdorf von Franz Xaver Gruber komponiert.
Zum ersten Mal erklang das Lied am 24. Dezember 1818 in Oberndorf bei Salzburg: Gesungen von seinen Schöpfern – dem Salzburger Hilfspfarrer Joseph Mohr und dem jungen Lehrer Franz Xaver Gruber. In den zweihundert Jahren seines Bestehens hat das Lied eine weltumspannende wundersame Reise angetreten: Man kennt es auf allen Kontinenten und es wird – unabhängig von Sprachen und Konfessionen – geliebt und geschätzt.
Es gilt als Weltfriedenslied, dessen Botschaft von Hoffnung und Liebe damals wie heute die Menschen berührt. Zu den sieben Stille-Nacht-Orte im SalzburgerLand zählen die Stadt Salzburg, Oberndorf, Arnsdorf, Hintersee, Hallein, Wagrain und Mariapfarr. In wunderschönen alten Häusern wie etwa dem alten Pfarrhof in Oberndorf oder im Pflegerschlössl in Wagrain bieten moderne Museen und Ausstellungen Besuchern interessante Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Liedes und dessen Verbreitung. 2011 wurde „Stille Nacht – das Lied zur Weihnacht“ in die nationale Liste des immateriellen UNESCO-Kulturerbes aufgenommen. 2018 feierte es sein 200-Jahr-Jubiläum.
Der Liedkomponist Franz Xaver Gruber (1787 – 1863) lebte 28 Jahre lang in Hallein. Als „Stadt der Originale“ befindet sich hier der umfangreichste Archivbestand zu „Stille Nacht! Heilige Nacht!“. Das neue Stille Nacht Museum Hallein wird am 29. September 2018 eröffnet.
Die Entstehungsgeschichte des Liedes ist eng mit den Napoleonischen Kriegen und dem Niedergang der Salzachschifffahrt verbunden. Im Stille Nacht Museum in Oberndorf erfährt man die historischen Hintergründe dazu. Die Stille-Nacht-Gedächtniskapelle ist für Liebhaber von „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ ein wahrhaft magischer Ort: Sie gilt als „Wiege des Liedes“.
Der Liedtext stammt von dem Hilfspriester Joseph Mohr. Dieser ist in der Steingasse in Salzburg geboren und wurde im Dom getauft. Joseph Mohrs Vorfahren väterlicherseits stammten aus dem Salzburger Lungau, wo der junge Geistliche im Wallfahrtsort Mariapfarr 1816 das Gedicht „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ schrieb.